Gewinne sprudeln, aber Europa lahmt: TRATON bleibt vorsichtig
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- TRATON SE - WKN: TRAT0N - ISIN: DE000TRAT0N7 - Kurs: 36,250 € (XETRA)
Zwar sank der Umsatz um 4 % auf 12,2 Mrd. EUR, doch das Unternehmen konnte seinen Free Cash Flow mit 1,5 Mrd. EUR deutlich steigern.
Für das Gesamtjahr meldete Traton einen Umsatzanstieg auf 47,5 Mrd. EUR (+1 %), während das bereinigte operative Ergebnis um 8,7 % auf 4,4 Mrd. EUR kletterte – ein Wert, der die Konsensprognose von 4,29 Mrd. EUR übertraf. Auch der Gewinn je Aktie von 5,61 EUR lag über den Erwartungen (Konsens: 5,37 EUR). Aktionäre dürfen sich auf eine höhere Dividende freuen: Mit 1,70 EUR pro Aktie ergibt sich eine Rendite von 4,5 %. Dennoch bleibt der europäische Nutzfahrzeugmarkt angeschlagen, und eine nachhaltige Erholung ist weiterhin nicht in Sicht.
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Prognose fällt vorsichtig aus
Die Prognose für 2025 fällt entsprechend vorsichtig aus. Traton erwartet eine Entwicklung zwischen -5 % und +5 % sowohl bei den Absatzzahlen als auch beim Umsatz. Die bereinigte operative Marge soll auf 7,5 % bis 8,5 % sinken, womit sie im Mittel 7,8 % unter den Markterwartungen liegt. Auch beim industriellen Free Cash Flow rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang auf 2,2 bis 2,7 Mrd. EUR, während der Konsens bei 2,67 Mrd. EUR liegt.
Analysten reagieren unterschiedlich auf diese gemischten Signale. Die UBS hält an ihrer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 43 EUR fest, bemängelt jedoch die vorsichtige Margenprognose. JPMorgan bleibt mit einem „Neutral“-Rating (Kursziel: 30 EUR) zurückhaltender. Analyst Jose Asumendi verweist darauf, dass Traton für 2025 von einer abkühlenden Konjunktur und einer sinkenden Lkw-Nachfrage ausgeht, hält den Ausblick aber möglicherweise für zu konservativ.
Ein zentraler Erfolgsfaktor für Traton im Jahr 2024 war die starke Performance von Scania, das in einem sich normalisierenden globalen Lkw-Markt überdurchschnittlich abschnitt. Das Unternehmen konnte im Laufe des Jahres deutliche Marktanteilsgewinne verzeichnen und startete daher von einer besseren Ausgangsbasis als viele Wettbewerber. Der erwartete Margenrückgang dürfte vor allem auf einen zunehmenden Preisdruck in schwächeren Märkten zurückzuführen sein – eine Entwicklung, die Traton bereits in früheren Berichten angedeutet hatte.
Auch strategisch bleibt Traton auf Kurs. Der Auftragseingang für Elektrofahrzeuge stieg 2024 um 59 % auf 3.851 Einheiten. Zudem wurde die Finanzdienstleistungssparte mit der Einführung von MAN Financial Services in Großbritannien und Irland weiter ausgebaut. Innovationen standen ebenfalls im Fokus: Volkswagen Truck & Bus präsentierte auf der Fenatran-Messe den biomethanbetriebenen Constellation Truck sowie das Hybridmodell Meteor, während MAN seinen ersten vollelektrischen Schwerlast-Lkw an die Dräxlmaier Group lieferte.
Für 2025 bleibt Traton vorsichtig optimistisch. Während Europa weiterhin schwächelt, könnte sich Nordamerika stabilisieren (-10 % bis 0 %), und Südamerika zeigt sich mit einer Spanne von -5 % bis +5 % ebenfalls widerstandsfähig. CEO Christian Levin betont dennoch die langfristigen Ziele: „Unser Fokus liegt auf nachhaltigem Wachstum und Rentabilität.“
Fazit: Auf dem Papier bleibt die Traton-Aktie günstig bewertet. Die Papiere notieren unweit des Allzeithochs. Mit einem 7er-KGV ist hier kaum positive Zukunftsfantasie eingepreist. Dennoch, das Geschäft ist traditionell sehr zyklisch. Größere Schwächephasen bieten bei solchen Papieren meist die besten Einstiegsgelegenheiten. Oberhalb von 34 bis 35 EUR bleibt die Aktie m.E. auch technisch bullisch.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
Jahr | 2024 | 2025e* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 47,47 | 47,88 | 52,03 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 5,61 | 5,40 | 6,60 |
KGV | 6 | 7 | 5 |
Dividende je Aktie in EUR | 1,70 | 2,06 | 2,41 |
Dividendenrendite | 4,69% | 5,68% | 6,65% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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