Gesundheitssektor: Der Übernahmetanz geht weiter
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Fast im Wochenrhythmus gibt es neue Schlagzeilen im Gesundheitssektor: Glaxo Smith Kline startet eine feindliche Übernahme der Biotechfirma Human Genome, Novartis stärkt ihr Generikageschäft mit der Akquisition von Fougera Pharmaceuticals und Roche versuchte erfolglos Illumina zu übernehmen.
Bereits 2011 haben die weltweiten Fusions- und Akquisitionstätigkeiten (M&A) im Gesundheitssektor zugenommen und dieser Trend hält an. „Wenn die Anzahl und Größe der Deals, die seit Jahresbeginn angekündigt wurden, weiter steigt, könnte 2012 ein Rekordjahr werden“, sagt Nathalie Flury, Fondsmanagerin des JB Health Opportunities Fund bei Swiss & Global Asset Management. Letztes Jahr wurden Bloomberg zufolge 211 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung von Fusionen und Akquisitionen aufgebracht und der Gesamtwert der Deals war der dritthöchste seit dem Jahr 2000. Über die letzten zehn Jahre seien im Gesundheitssektor rund 2000 Fusionen und Akquisitionen getätigt worden, die im Durchschnitt je 100 Millionen US-Dollar wert gewesen seien, so Flury.
Die Fondsmanagerin erwartet, dass die M&A-Aktivitäten auch in den kommenden Jahren anhalten. „Die Antriebsfaktoren sind die gleichen wie jene, die das Wachstum der Branche beschleunigen: günstige demographische Entwicklungen, die Nachfrage aus Schwellenländern und Innovation. Firmen, die von diesen Trends profitieren wollen, müssen mindestens eines oder mehrere der folgenden Merkmale vorweisen können: Produktinnovation, globale Präsenz, hoher Wiedererkennungswert der Marke, kritische Masse und effiziente Produktion“, so Flury. Nicht alle dieser Eigenschaften könnten organisch entwickelt werden, weshalb Fusionen und Übernahmen weiterhin eine wichtige Rolle im Gesundheitssektor spielen werden, so die Einschätzung.
Die hohen Cash-Bestände der Unternehmen und günstige Finanzierungsbedingungen seien ein zusätzlicher stützender Faktor, heißt es weiter. Die Bewertungen sind Flury zufolge niedrig und die Wachstumsaussichten hervorragend. „Die Anlagerenditen über die letzten 20, zehn und fünf Jahre lagen regelmässig über dem Marktdurchschnitt. Ein im Jahr 1990 investierter Dollar hat eine Rendite von 10,2 Prozent pro Jahr generiert, zwei Prozentpunkte mehr als der Gesamtmarkt“, so die Expertin.
Dank der beständigen Cashflows, die viele Unternehmen im Sektor vorweisen können, seien die Schwankungen bei den Aktienpreisen oft deutlich niedriger und die Dividendenausschüttungen großzügig, weiß Flury. „Der Gesundheitssektor ist mehr als nur ein defensives Investment; der Sektor hat Wachstumspotenzial, das sich auch weiterhin in höheren Renditen spiegeln dürfte“, so die Fondsmanagerin.
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