„Gesamte Bandbreite an Anleiheklassen nutzen“
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Zu den Risiken, denen Anleiheinvestoren im aktuellen Marktumfeld ausgesetzt sind, zählen die Angst vor einem erneuten Abrutschen der Eurozone in eine Rezession, die den Deflationsdruck erhöhen könnte, sowie geopolitische und länderspezifische Risiken - vor allem in den Schwellenländern. Auch ein unerwartet hoher Anstieg der Inflation in den USA aufgrund der fortschreitenden wirtschaftlichen Erholung ist ein latentes Risiko: Er würde die US-Notenbank zu einer schnelleren Zinserhöhung zwingen, als es der Markt derzeit erwartet, wie Andrew Weir, Portfoliomanager des globalen Anleihefonds Fidelity Rentenanlage Klassik, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
In diesem Umfeld seien traditionell aufgebaute Anleiheportfolios, die in der Regel statisch in eine oder zwei Anleiheklasse investieren, zu überdenken. Sie hätten historisch zwar drei Vorteile gehabt: Diversifikation, laufende reale Erträge und eine im Vergleich zu Aktien niedrigere Volatilität. Auf der rückblickend niedrigen Wertschwankung basiere auch die im Schnitt relativ niedrige Risikobewertung von Rentenfonds in den wesentlichen Anlegerinformationen. Seit 2008 aber habe ein struktureller Wandel stattgefunden. Heute würden Staatsanleihen, selbst die bestimmter Industrieländer, potenziell ein viel höheres Risiko bergen, heißt es.
Hinzu kämen die derzeit sehr geringen Schwankungen am Rentenmarkt. Da sich jedoch mittel- bis langfristig die ökonomischen Bedingungen insgesamt verbessern dürften, sollten auch die Anleiherenditen wieder ansteigen - was dann gerade bei traditionellen Rentenportfolios zu Kursverlusten führe. Bei Unternehmensanleihen wiederum habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass es - auch unter der Berücksichtigung von Kosten - kaum eine Mehrrendite bringt, sie dauerhaft überzugewichten, so der Fondsmanager weiter.
„Worauf sollten Anleger also jetzt mit Blick auf die Rentenfonds in ihrem Depot oder bei geplanten Neuanlagen achten? Entscheidend ist in erster Linie, dass das Anleiheportfolio aktiv gesteuert wird, damit der Fondsmanager schnell auf veränderte Risiken reagieren kann. Gleichzeitig sollte er die gesamte Bandbreite an Anleiheklassen ausnutzen. Dazu gehören weltweit ausgewählte Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, aber auch Hochzinsanleihen, Schwellenländeranleihen und sogenannte inflationsindexierte Anleihen“, so Weir.
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