GERRESHEIMER will 2026 stärker wachsen

• Gerresheimer AG - WKN: A0LD6E - ISIN: DE000A0LD6E6 - Kurs: 59,900 € (XETRA)

Analyst Gaurav Jain begründete diesen Schritt in einem am Dienstag veröffentlichten Branchenkommentar mit einer notwendigen Anpassung der langfristigen Wachstumsambitionen des Unternehmens sowie Risiken für die Jahresziele. Gleichzeitig betonte Jain die vergleichsweise günstige Bewertung der Aktie – ein Argument, das offenbar für die Beibehaltung der positiven Einstufung sprach.

Siemssen hält an Wachstumszielen fest

Gerresheimer-CEO Dietmar Siemssen zeigte sich gegenüber der Börsen-Zeitung indes unbeirrt. Zwar räumte er ein, dass man im Jahr 2025 noch nicht das angestrebte zweistellige Wachstum erreichen werde. „In den Folgejahren werden wir aber die prognostizierten acht bis zehn Prozent Wachstum liefern“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Die langfristige strategische Ausrichtung bleibe somit bestehen.

Zur Diskussion um eine mögliche Übernahme äußerte sich Siemssen zurückhaltend. „Zu den Gesprächen mit Finanzinvestoren kann ich nicht mehr sagen als ad hoc veröffentlicht wurde“, so der CEO. Ein wesentliches Update gebe es derzeit nicht, die Gespräche seien sehr ergebnisoffen. Nachdem im Februar noch Hoffnung auf eine attraktive Offerte den Kurs bis auf über 85 Euro getrieben hatte, zerstreuten sich diese Erwartungen im April, als Bloomberg berichtete, KKR habe sich aus dem Bieterbündnis mit Warburg Pincus zurückgezogen. Damit gilt nur noch Warburg Pincus als potenzieller Interessent. Am Montag notierte die Aktie mit rund 60 Euro deutlich unter den spekulierten Übernahmepreisen.

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In der Diskussion mit Investoren verteidigte Siemssen zudem die Strategie, weiterhin auch im Kosmetiksegment aktiv zu bleiben. Gerresheimer werde häufig kritisiert, kein reines Pharmaunternehmen zu sein. Dabei sei der Kosmetikmarkt „deutlich attraktiver als seine Reputation“, so der Vorstand. Zwar sei der Bereich volatiler, mit konjunkturellen Dellen alle vier bis fünf Jahre, doch „in der Zeit dazwischen ist der Markt hochattraktiv und wächst beinahe zweistellig“.

Fazit: Gerresheimer verspricht seinen Investoren seit geraumer Zeit eine Rückkehr zu stärkerem Wachstum. Nachdem sich entsprechende Hoffnungen für das Jahr 2024 zerschlagen hatten, rückte zunächst 2025 in den Fokus. Doch auch dieses Ziel wird nun verfehlt – stattdessen soll der Wachstumskurs ab 2026 greifen. Die Anleger haben auf diese mehrfach verschobene Perspektive mit deutlicher Skepsis reagiert und die Aktie entsprechend abgestraft. Bei einem Kurs von rund 60 Euro überwiegen aus meiner Sicht jedoch die Chancen wieder und mittelfristig orientierte Anleger können eine Position riskieren.

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