Kommentar
15:47 Uhr, 10.11.2021

Gerät die Inflation außer Kontrolle?

Gold und Bitcoin springen in die Höhe. In den USA ist die Inflationsrate im Oktober auf den höchsten Stand seit Dezember 1990 geklettert.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
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  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.865,23000 $/oz. (FXCM)
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 68.415,00000 $ (Bitfinex)

Die Anzeichen mehren sich, dass die Notenbanken zumindest vorübergehend die Kontrolle über die Geldentwertung verlieren könnten. Im Oktober zog die Teuerungsrate in den Vereinigten Staaten erneut deutlich stärker als erwartet an.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Oktober um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Erwartet wurde ein Anstieg von 5,8 Prozent. Im September hatte die Inflationsrate noch bei 5,4 Prozent gelegen.

Mit 6,2 Prozent lag die Inflationsrate in den USA im Oktober so hoch wie seit Dezember 1990 nicht mehr. Die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Komponenten nicht berücksichtigt werden, legte von 4,0 auf 4,6 Prozent zu, erwartet wurden 4,3 Prozent. Gegenüber dem Vormonat September erhöhten sich die Verbraucherpreise im Oktober um 0,9 Prozent, nach einem Plus von 0,4 Prozent im Vormonat. In der Kernrate legten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat im Oktober um 0,6 Prozent zu.

Gold und Bitcoin zogen unmittelbar nach Veröffentlichung der Inflationsdaten deutlich an, wie die folgenden Intraday-Charts zeigen.

Goldpreis-Indikation im Intraday-Chart
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    JFD Brokers
Bitcoin (BTC/USD) im Intraday-Chart
Statischer Chart
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    Coinbase Advanced
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Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und Deutschland ist die Inflation deutlich erhöht. Verantwortlich sind unter anderem Ungleichgewichte zwischen einer erhöhten Nachfrage nach Gütern und einem verminderten Angebot im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, steigende Rohstoffpreise und weltweite Lieferkettenprobleme. Hinzu kommt die dramatische Geldmengenausweitung seit Ausbruch der Corona-Pandemie.

Sollten die steigenden Preise auch zu höheren Löhnen führen, dann könnte sich die erhöhte Inflation verfestigen und zu einer gefürchteten Lohn-Preis-Spirale führen, bei der steigende Preise und steigende Löhne sich gegenseitig befeuern.

Die Notenbanken haben nach Einschätzung vieler Beobachter inzwischen den richtigen Zeitpunkt für eine Straffung ihrer Geldpolitik verpasst. Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt zwar bereits ein Tapering, also eine Reduzierung ihrer Anleihenkäufe, angekündigt. Zinserhöhungen dürften aber nach Aussagen der Fed noch bis Ende 2022 oder Anfang 2023 nicht anstehen. Die Märkte rechnen hingegen mit Leitzinserhöhungen bereits ab Mitte 2022.

Die Fed strebt eigentlich eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Seit dem vergangenen Jahr gilt dieses Inflationsziel aber nur noch "durchschnittlich im Zeitverlauf", zudem soll die Situation auf dem Arbeitsmarkt stärker beachtet werden als in der Vergangenheit.


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4 Kommentare

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  • mkgeld
    mkgeld

    die Politik hat ein Interesse an hoher Inflation sie wird bleiben.

    21:16 Uhr, 10.11.2021
    1 Antwort anzeigen