Geopolitik: Die Risiken nehmen deutlich zu!
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Der neueste GRI Wert (Geopolitical Risk Index) ist veröffentlicht und das Ergebnis ist ernüchternd. Geopolitische Risiken sind wieder auf dem Vormarsch. Zuletzt gab es im August 2017 einen Satz nach oben. Damals drohte die Lage zwischen Nordkorea und den USA zu eskalieren.
Die USA stehen derzeit im Mittelpunkt, weil im Zusammenhang mit Zöllen von einem Handelskrieg gesprochen wird. Dabei gerieten andere Entwicklungen in den Hintergrund. Die Spannungen mit dem Iran dürften wieder zunehmen. Nachdem Rex Tillerson als Außenminister gefeuert wurde, kommt nun ein Hardliner.
Ein Ende des Abkommens mit dem Iran wird wahrscheinlicher. Das ist eine ziemlich brenzlige Situation. Der Iran hat sich das Abkommen abringen lassen, unter anderem in der Erwartung eines Wirtschaftsaufschwungs. Dieser ist schon jetzt sehr mager. Scheitert das Abkommen, wird die Lage düsterer. Die moderaten Kräfte des Landes dürften an Einfluss verlieren und das Atomprogramm möglicherweise wieder aufgenommen werden. Das hilft niemandem in der Region.
Auch die Zuspitzung der Lage zwischen Großbritannien und Russland strahlt auf andere Länder aus. Seit der Annexion der Krim hat sich die Lage nicht mehr wirklich entspannt und droht nun sogar wieder schwieriger zu werden. Es ist nur die Spitze des Eisberges, aber sie erinnert stark an die Dynamik des Kalten Krieges.
Auch die vage Aussicht auf einen Handelskrieg hilft nicht. Auch wenn es um Handel geht, kann es geopolitische Konsequenzen geben. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Land als Antwort auf wirtschaftlichen Druck seine Stärke militärisch demonstriert.
Geopolitisch brodelt es ganz gehörig. Es gibt aber für Anleger immerhin eine gute Nachricht. Wird aus geopolitischem Risiko eine Tatsache (z.B. Terroranschlag, militärische Intervention), ist der Schock im Normalfall nur kurzlebig. Kurzfristig sind die Risiken und Aktien stark negativ korreliert. Aktien fallen, wenn das Risiko steigt oder eine Militärintervention stattfindet.
Mittelfristig spielen diese Faktoren an der Börse eine untergeordnete Rolle. Im Langfristchart ist etwa der Golf Krieg nur ein Rauschen gewesen. Für die Börse gibt es einen kurzen und heftigen Schock. Danach wird der vorherrschende Trend wieder aufgenommen.
Die Risiken nehmen zu und Anleger können einen Schock durchaus erwarten. Immerhin hat dieser im Normalfall eher kurze Beine.
Clemens Schmale
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An der Stelle könnte man noch erwähnen, dass die iranische Regierung den US-Dollar kürzlich als Zahlungsmittel und grundlegende Rechnungseinheit verboten hat.
Insbesondere Öl soll künftig stattdessen in Yuan oder Rubel abgerechnet werden.
Die beiden Länder, die es zuletzt gewagt hatten, sich derart offen gegen den Petrodollar zu positionieren, waren Libyen und der Irak.
Beiden Ländern ist der Affront nicht sonderlich gut bekommen, denn die US-Regierung sieht so etwas gar nicht gerne...
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