Fundamentale Nachricht
12:57 Uhr, 25.04.2019

Geldpolitische Pause erhöht Interesse an Risikoanlagen

Der von den Zentralbanken signalisierte geldpolitische Kursrückgang wird den Aviva-Finanzexperten zufolge dazu beitragen, den Konjunkturzyklus zu verlängern und Risikoaktiva zu begünstigen.

London (GodmodeTrader.de) - Aviva Investors, die global tätige Asset-Management-Gesellschaft des britischen Versicherers Aviva, ist laut ihrem aktuellen „House View“-Ausblick für das zweite Quartal 2019 davon überzeugt, dass der von den Zentralbanken signalisierte geldpolitische Kursrückgang dazu beitragen wird, den Konjunkturzyklus zu verlängern und Risikoaktiva zu begünstigen.

Eine konjunkturelle Abkühlung habe im vergangenen Jahr das Investitionsumfeld geprägt. Diese habe sich 2019 weiter fortgesetzt, obwohl es vorläufige Anzeichen dafür gebe, dass das Schlimmste überstanden sei. Die Prognose für das globale Wachstum in diesem Jahr sei von knapp vier Prozent auf unter 3,5 Prozent nach unten korrigiert worden, wobei Europa den Hauptfaktor für diesen Rückgang ausmache, heißt es.

„Diese Entwicklung war für die globalen Zentralbanken ausreichend, eine vorläufige Pause bei den aktuellen und erwarteten Zinserhöhungszyklen zu signalisieren. Die ausbleibende Inflation hat den Zentralbanken zu einem Richtungswechsel ihrer Politik verholfen“, so der Aviva-Ausblick.

Die Europäische Zentralbank dürfte frühestens 2020 mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik beginnen, während die US-Notenbank ihre Aktivitäten für einen längeren Zeitraum ruhen lasse. Die Märkte hätten sich dennoch weiter bewegt und erwarteten nun für die nächsten Jahre Zinssenkungen; eine effektive Preisgestaltung bei einem erheblichen Rezessionsrisiko, heißt es weiter.

Solche Ängste vor einer Rezession halten wir jedoch für übertrieben. Das Wachstum hat sich verlangsamt, sollte sich aber bald wieder stabilisieren und in der zweiten Jahreshälfte leicht anziehen. In der Zwischenzeit haben angespannte Arbeitsmarktverhältnisse zu einer leicht höheren Lohninflation geführt. Obwohl die Auswirkungen auf die Verbraucherpreise bisher begrenzt waren, dürften sich diese auf längere Sicht spürbar zeigen.

Michael Grady, Head of Investment Strategy und Chief Economist bei Aviva Investors, sagt: „Der defensivere Ansatz der Zentralbanken gleicht die Auswirkungen des langsameren Wachstums aus. Wir halten einen starken Konjunktureinbruch für unwahrscheinlich und sehen daher Chancen, dass sich Risikoanlagen gut entwickeln könnten. Wir ziehen es derzeit vor, Aktien überzugewichten, vorzugsweise aus den USA. Mit einem ausgewogenen Risikoverhältnis, das stärker auf die Fortsetzung eines moderaten Wachstums als auf ein schnelles Anspringen der Konjunktur ausgerichtet ist, bevorzugen wir eine neutrale Position hinsichtlich der Duration, die USA übergewichtet und Europa untergewichtet."

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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