Kommentar
11:49 Uhr, 18.03.2021

Gelassen bleiben mit der Geldpolitik, nicht mit der Pandemie

Wie erwartet gab es gestern Änderungen der Geldpolitik in der mit Spannung erwarteten März U.S.-Notenbanksitzung. Die Fed bleibt ihrer Haltung treu: Etwas höhere Inflation in der kurzen Frist wird als vorübergehend eingeschätzt, während große geldpolitische Entscheidungen auf die vollständige Erholung des Arbeitsmarktes ausgerichtet zu sein scheinen. Letzteres wird zumindest kurzfristig nicht erwartet.

Der aktualisierte Wachstumsausblick zeichnet indes ein rosiges Bild - zumindest für 2021. Die BIP-Wachstumserwartungen für 2021 wurden von 4,2 % auf 6,5 % angehoben. Dies wohl auch als Reaktion auf weitere, äußerst großzügige fiskalische Maßnahmen sowie den vielversprechenden Fortschritt bei den Impfungen. Passend dazu wird die Inflation 2021 nun leicht über 2 % erwartet, bevor sie 2022 auf 2 % sinkt und 2023 erneut auf 2,1 % ansteigt. Letzteres sicherlich auch wegen des etwas optimistischen Ausblicks auf den Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote, so die Erwartung der Notenbanker, könnte nun etwas schneller auf letztendlich 3,5 % im Jahr 2023 sinken. Damit dann allerdings in Bereichen, die mit dem Ziel der Maximalbeschäftigung vereinbar sein könnten. Trotz dieses Optimismus bleiben die Sitzungsteilnehmer zurückhaltend. Der Median ihrer individuellen Prognosen deutet noch immer auf keine Zinserhöhung im Jahr 2023 hin.

In der Pressekonferenz stellte Notenbankchef Powell dann doch eine wichtige Bedingung für den aufkommenden Optimismus. Er erinnerte daran, dass "niemand selbstgefällig sein sollte" und dass Impfungen zwar "Hoffnung" böten, Masken jedoch nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Pandemiebekämpfung blieben. Auf die Frage, wann mit einer Reduktion von Anleihenkäufen gerecht werden könne, antwortete er in der üblichen Weise: Die Ausrichtung der Geldpolitik sei ergebnisorientiert und es sei noch nicht an der Zeit, über weniger Käufe nachzudenken.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Gelassen bleiben – allerdings nur mit der Geldpolitik, nicht mit der Pandemie.

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