Geht der Kursrutsch weiter?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten haben am vergangenen Freitag erst für einen Kursrutsch in den US-Aktienfutures und dann für eine Erholung gesorgt. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen auf dem US-Arbeitsmarkt lag im September mit 336.000 zusätzlichen Jobs deutlich über den Erwartungen und wurde auch für die Vormonate nach oben revidiert. Für sich genommen erhöht das zwar die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen, was die anfänglich negative Reaktion erklärt. Allerdings lag zugleich das Lohnwachstum unter den Erwartungen, was das Goldilocks-Szenario bzw. das Szenario einer sanften Landung der US-Wirtschaft (Rückgang der Inflation ohne Konjunktureinbruch) wieder etwas wahrscheinlicher macht.
Nach dem CME FedWatch Tool haben sich jedenfalls die Erwartungen an weiter steigende Leitzinsen durch die guten US-Arbeitsmarktdaten nicht signifikant erhöht. Das Basisszenario des Marktes ist weiterhin, dass die Fed nicht weiter an der Zinsschraube drehen wird und den Leitzins auch bei den Zinsentscheiden am 1. November und dem 13. Dezember auf dem aktuellen Niveau von 5,25 % bis 5,50 % belässt, bevor dann ab Mitte 2024 wieder sinkende Zinsen eingepreist werden.
Frische Impulse mit Blick auf die Zins- und Inflationserwartungen sowie für das Kursgeschehen dürften in der neuen Woche die US-Erzeugerpreise (Mittwoch 14.30 Uhr MESZ), das Protokoll der US-Notenbank Fed zum letzten Zinsentscheid (Mittwoch 20:00 Uhr) sowie die US-Verbraucherpreisdaten für September (Donnerstag 14:30 Uhr) liefern.
Die US-Inflationsrate dürfte den Erwartungen zufolge von 3,7 % im August auf 3,6 % im September gesunken sein. Die Kerninflationsrate dürfte sich von 4,3 % auf 4,1 % verringert haben.
Unterdessen sorgt zu Wochenbeginn der Angriff der Hamas auf Israel für Verunsicherung und könnte das Kursgeschehen auch weiter belasten. In einer ersten Reaktion legte am Montag der Ölpreis deutlich zu (was auch die Inflationsgefahr wieder etwas vergrößern konnte). Am deutschen Aktienmarkt gehören die Anteilsscheine der Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt am Montag zu den größten Gewinnern.
Mit Blick auf Unternehmenstermine steht in der neuen Woche die beginnende US-Berichtssaison im Fokus. Am Freitag melden mehrere große US-Banken (JP Morgan Chase, Wells Fargo und Citigroup), der Versicherungskonzern United Health und der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock ihre Zahlen für das dritte Quartal. Zuvor gibt es bereits Zahlen von PepsiCo (Dienstag), Delta Air Lines, Walgreens Boots und Domino's Pizza (alle Donnerstag). In Deutschland stehen Geschäftszahlen von Cropenergies (Mittwoch) und dem Mutterunternehmen Südzucker (Donnerstag) an.
Rückenwind für den Markt könnte in der neuen Woche die Saisonalität liefern, die für die Aktienmärkte jetzt wieder in den positiven Bereich dreht. Auch die kurzfristig überwiegend schlechte Stimmung nach den jüngsten Kursverlusten spricht als Kontraindikator eher für wieder steigende Notierungen. Übergeordnet bleibt die technische Lage der Aktienmärkte allerdings schwach.
Wichtige Termine der neuen Börsenwoche
Wichtige börsenrelevante Termine findest Du im Wirtschaftskalender von stock3 bzw. stock3 Terminal und im Terminkalender der stock3 App.
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.