Analyse
16:10 Uhr, 22.07.2015

GBP/USD: UK steuert auf Zinswende zu

Was haben die USA und Großbritannien gemeinsam? Ihre jeweiligen Notenbank rasen zumindest verbal auf Zinsanhebungen zu und liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ihre Währungen profitieren von den Zinsphantasien. Bei "Cable" hat derzeit das Pfund die Nase vorn.

Erwähnte Instrumente

  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,5622 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

In Großbritannien stehen die Zeichen ähnlich wie in den USA auf Zinsstraffung. Weitere Hinweise darauf haben sich die Marktteilnehmer vom heutigen Protokoll der letzten Notenbanksitzung erhofft und sie wurden nicht enttäuscht. Wie aus den „Minutes“ hervorgeht, wird das Risiko stärkerer Preissteigerungen im geldpolitischen Ausschuss MPC höher bewertet. „Für einige Mitglieder deuten die mittelfristigen Inflationsrisiken mit Blick auf das Zwei-Prozent-Ziel bei dem gegenwärtigen Leitzins zunehmend nach oben", heißt es. Die Verbraucherpreise könnten demnach schon bald wieder kräftiger anziehen. Sollten die Löhne und Gehälter wieder anziehen, dürfte sich dies früher oder später auch in der allgemeinen Inflationsrate widerspiegeln. Noch aber bewegt sich die Inflationsrate, auch infolge stark gefallener Ölpreise, an der Nulllinie. Für die Entscheidungen der britischen Notenbanker spielen die Inflationsaussichten eine große Rolle.

Hätte es die Griechenland-Krise in diesem Ausmaße nicht gegeben, wären die Zinsen bereits erhöht worden. Auch diese Annahme lässt sich dem Protokoll entnehmen: Ohne die Unsicherheit ausgehend von Griechenland hätte mehr für eine leichte Anhebung des Leitzinses gesprochen, hieß es. Dennoch glaubt immer noch eine deutliche Mehrheit im geldpolitischen Ausschuss MPC, dass die aktuelle Ausrichtung der Geldpolitik angebracht ist.

Das britische Pfund hat sich seit dem Tief vom April gegenüber dem US-Dollar wieder spürbar erholt und durch den Mitte Juni erfolgten Sprung über die 200-Tages-Linie neue Impulse auf der Oberseite freigesetzt. Aktuell (15.00 Uhr MESZ) notiert GBP/USD bei 1,5633 und damit ein halbes Prozent fester. Bei 1,5888 muss Cable mit einem Widerstand rechnen, die nächste markante Unterstützung findet das Währungspaar bei 1,5261.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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