Analyse
16:52 Uhr, 09.08.2019

GBP/USD: Rutscht Großbritannien in die Rezession?

Seit der Wahl von Brexit-Befürworter Johnson zum britischen Premier ist das Pfund nochmals beschleunigt auf dem Abwärtspfad unterwegs. Johnson will UK koste es was es wolle zum 31. Oktober aus der EU führen, auch ohne Abkommen. Experten warnen schon länger vor gravierenden Folgen für die britische Wirtschaft.

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  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,20701 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Deutlich unter Abgabedruck steht das britische Pfund. Der Kurs des Währungspaars GBP/USD rutschte zuletzt auf 1,2073 Dollar. Am Devisenmarkt haben die Anleger den Kurs der britischen Währung damit auf den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren nach unten geprügelt, die Short-Positionen sind auf den höchsten Stand seit September gestiegen.

Die britische Wirtschaft ist erstmals seit dem Jahr 2012 wieder geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Am Morgen hatte das Pfund noch höher bei 1,2140 Dollar notiert. Auch neueste Daten aus der Industrie fielen schwach aus. Die Industrieproduktion ist im Juni um 0,1 Prozent zum Vormonat zurückgegangen.

Seit der Wahl von Brexit-Befürworter Boris Johnson zum britischen Premierminister ist das Pfund nochmals beschleunigt auf dem Abwärtspfad unterwegs. Johnson will Großbritannien koste es was es wolle zum 31. Oktober aus der EU führen, auch ohne Abkommen. Experten warnen schon länger vor gravierenden Folgen für die britische Wirtschaft. Ökonom Thomas Pugh vom Analysehaus Capital Economics erwartet dennoch eine Rückkehr des Wachstums im dritten Quartal. Eine Rezession könnte also vermieden werden. Er schränkt aber ein: „Wie es im vierten Quartal weiter geht, hängt einzig und allein davon ab, ob es eine Brexit-Einigung gibt oder nicht“.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es bis zum 31. Oktober zu einem geordneten Brexit kommt, liegt nach Einschätzung von der Berenberg Bank bei nur 30 Prozent. Die Option einer Neuwahl in UK wird nun aktuell stärker diskutiert.

Die nächste markante Unterstützung für das Währungspaar findet sich am Tief vom 16. Januar 2017 bei 1,2018. In der Region um 1,2596, die Mitte Juli gehandelt wurde, findet sich ein Widerstand.

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1 Kommentar

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  • kingmidas
    kingmidas

    "Experten" warnen immer, weil sie eigene Ziele verfolgen.

    Diese ganze Panikmache um den Brexit ist völlig absurd.

    GB wird nach dem Brexit besser dastehen als davor. Das Land hatte reichlich Zeit sich darauf vorzubereiten, höchstens an den Grenzen wird es anfangs noch Anlaufschwierigkeiten geben, aber auch das wird sich irgendwann legen.

    Ich bin gespannt mit welcher miesen Aktion UK/EU Politiker diesmal versuchen das Britische Volk zu betrügen. Mit May wäre es Ihnen einmal fast gelungen. Demokratie ist in der EU nichts wert, wenn es darum geht das die Brüssel Schlipsträger an macht verlieren.

    17:01 Uhr, 09.08.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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