GBP-Unternehmensanleihen weiterhin attraktiv
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Basel (BoerseGo.de) - In britischen Pfund (GBP) denominierte Unternehmensanleihen haben seit Jahresbeginn eine starke Gesamtrendite von acht Prozent gezeigt und damit EUR-Anleihen in den Schatten gestellt. Grund hierfür war hauptsächlich der allgemeine Zinsrückgang seit Jahresbeginn, welcher Sterling Anleihen aufgrund der längeren Laufzeit überdurchschnittlich zu Gute kam. Vorwärtsblickend sei eine anhaltende Outperfomance von GBP-Unternehmensanleihen zu erwarten, wenn auch aus anderen Gründen, wie Sergio Andenmatten, Analyst bei der Bank J. Safra Sarasin, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Zum einen habe die Renditedifferenz zwischen GBP- und Euro-Anleihen einen zyklischen Höchststand erreicht. So rentierten Pfund-Unternehmensanleihen derzeit rund 3,8 Prozent, während in Euro denominierte Papiere nur durchschnittlich 1,6 Prozent abwürfen. Neben den offensichtlichen Vorteilen für Investoren und der damit verbundenen steigenden Nachfrage, reduziere diese Renditedifferenz auch die Attraktivität des GBP als Schuldnerwährung, heißt es weiter.
„In der Folge rechnen wir mit einer Abnahme der Neuemissionsvolumen in den kommenden Quartalen, was der Preisentwicklung im Sekundärmarkt zuträglich sein wird. Das Gegenteil ist der Fall für EUR Unternehmensanleihen, für welche wir aufgrund der rekordtiefen Renditen mit steigenden Emissionsvolumen bis Ende Jahr rechnen. Diese Konstellation unterstreicht die derzeitige Attraktivität von Sterling Anleihen aus technischer Perspektive“, so Andenmatten.
Die britische Wirtschaft zeige seit einigen Quartalen eine überraschend robuste Dynamik, welche bezogen auf Wachstum und Beschäftigung Kontinentaleuropa weit zurück lasse. Diese wirtschaftliche Stärke sollte insbesondere die Kreditkennzahlen im Sterling Kreditmarkt verbessern - vor allem in Anbetracht des wenig fortgeschrittenen Kreditzyklus in Großbritannien. Daneben dürfte auch die Währung selbst von der robusten Konjunktur profitieren. So rechne die Bank J. Safra Sarasin derzeit mit einer Aufwertung des GBP gegenüber des EUR (plus 3,5 Prozent) und CHF (plus 4,8 Prozent) binnen Jahresfrist, was die Attraktivität des Sterling Kreditmarktes für ausländische Investoren weiter erhöhe, heißt es weiter.
„Die Schattenseite der anziehenden Konjunktur ist die Erwartung steigender Zinsen. So erwartet die Bank J. Safra Sarasin einen ersten Zinsschritt der Bank of England im dritten Quartal 2015. Gegeben den erwähnten Faktoren und der bereits erfolgten Anpassungen der Zinskurve rechnen wir allerdings mit einem verhaltenen Einfluss einer ersten Zinserhöhung auf die Kreditmärkte. In der Summe sind wir zuversichtlich, dass der Sterling Investment Grade Kreditmarkt trotz kommender Zinserhöhung in den nächsten Quartalen positiv und besser rentieren wird als in EUR denominierte Schuldpapiere“, so Andenmatten.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.