GB: Lockere Geldpolitik auf dem Prüfstand
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Bond-Investoren sollten darauf achten, dass die Bank of England mittelfristig den Leitzins erhöhen könnte. Dieser Ansicht ist Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. So mehrten sich die Anzeichen einer Erholung der Wirtschaft im Vereinigten Königreich. „Wenn die jüngsten Prognosen zutreffen, dürfte dem Vereinigten Königreich eine neue Wachstumsphase bevorstehen, die die Politik niedriger Zinsen von derzeit 0,5 Prozent in Frage stellen könnte", schätzt er. So ist das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen dem dritten Quartal 2012 und dem dritten Quartal 2013 um 1,9 Prozent gewachsen. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in der letzten Woche seine Wachstumsprognose auf 2,4 Prozent erhöht. Damit dürfte das BIP erstmals wieder das Niveau von 2007 überschreiten.
„Die Bank of England hat ihr geldpolitisches Programm an einige Bedingungen geknüpft, die bald nicht mehr erfüllt sein könnten", erklärt Iggo. Eine dieser Bedingungen seien auch die Beschäftigungszahlen, die sich zuletzt deutlich besser als erwartet entwickelt hätten. "In meinen Augen hat die Zentralbank die Stärke des Aufschwungs am britischen Arbeitsmarkt unterschätzt, als sie ihren Zielwert von sieben Prozent formuliert hat", schätzt er. In den letzten drei Monaten vor November lag die Arbeitslosenquote bei 7,1 Prozent und dürfte in der ersten Jahreshälfte 2014 weiter fallen, so Iggo. „Für sich genommen dürfte das die Bank of England allerdings nicht veranlassen, die Leitzinsen zu erhöhen", bewertet er die Entwicklung. Wahrscheinlicher sei dagegen eine Anpassung der Zielmarke auf 6,5 Prozent.
„Kombiniert mit einem steigenden Wirtschaftswachstum ergibt sich jedoch ein Szenario, in dem die Zentralbank ausreichend Spielraum für Zinserhöhungen hat." Kurzfristig sollten Bond-Investoren nun auf die Entwicklung der Inflation achten, denn diese bleibt die zentrale Orientierungsmarke für die Bank of England. Zwar liegt die Teuerungsrate derzeit im Zielkorridor und dürfte fürs erste knapp unter zwei Prozent verharren. "Doch wenn die Inflationsrate im dritten Quartal über zwei Prozent steigt, die Arbeitslosigkeit unter sieben Prozent sinkt und sich die Wachstumsprognose des IWF als korrekt herausstellt - dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass auch die Leitzinsen in die Höhe klettern."
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