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12:22 Uhr, 26.06.2019

G20-Gipfel: Vorsicht vor zu viel Optimismus

Die Zustimmung zu mehr Gesprächen zwischen den USA und China ist nach Meinung von John Stopford, Head of Multi Asset Income bei Investec Asset Management, schon das Beste, worauf wir im Handelskonflikt hoffen dürfen.

London (GodmodeTrader.de) - Im Mittelpunkt des G20-Gipfels steht das Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, verbunden mit der Frage, ob dies zu einer Deeskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China führen könnte. Der Markt scheint auf einige geringe Fortschritte zu hoffen, vielleicht eine Verzögerung bei der Umsetzung der nächsten Zollrunde, während die Handelsgespräche wieder aufgenommen werden, wie John Stopford, Head of Multi Asset Income bei Investec Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Es gebe eindeutig einige Anreize, dies zu versuchen und ein Abkommen zu erreichen. Trump möge es, Deals zu machen, nachdem er Druck ausgeübt habe und wolle nicht, dass eine schwache Börse oder Wirtschaft seine Wiederwahlkampagne beeinflusse. Gleichzeitig würden die Chinesen Auswirkungen zusätzlicher Zölle auf ihre Wirtschaft vermeiden wollen, heißt es weiter.

„Im aktuellen Konflikt geht es um mehr als nur Handelszölle, was die Lösung erschwert. Die US-Seite ist der Meinung, dass sie zu lange zu locker mit China umgegangen ist. China hat die Chance genutzt, sich zu einem wirtschaftlichen Konkurrenten zu entwickeln, was Amerika als Bedrohung ansieht. Die Forderungen der US-Regierung und die ergriffenen Maßnahmen wurden von den Chinesen jedoch als sehr provokant empfunden. Das macht es schwieriger, eine substantielle Einigung zu erzielen“, so Stopford.

Die Eskalation der Spannungen treffe das Vertrauen der Unternehmen sowie deren Investitionen und beginne, Jahrzehnte integrierter Lieferketten und der Globalisierung zu zerreißen, heißt es weiter. „Die Zustimmung zu mehr Gesprächen und zu Verschiebungen der Zollerhöhungen ist daher wahrscheinlich schon das Beste, worauf wir hoffen dürfen - und selbst das könnte zu optimistisch sein. Präsident Trump wird vielleicht das Gefühl haben, dass die Märkte dank des Fed-Vorsitzenden Powell zurückhaltender sind, so dass es keine Eile gibt, über den Handel zu verhandeln, während Präsident Xi sich vielleicht auch in der Lage fühlt, ein längeres Spiel zu spielen“, so Stopford.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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