Fundamentale Nachricht
12:20 Uhr, 22.03.2016

FX-Mittagsbericht: Yen als „sicherer Hafen“ gefragt

Zinsbullische Kommentare von Fed-Vertretern kommen am Dienstag dem US-Dollar zugute. USD/JPY gibt jedoch angesichts der gestiegenen Risikoaversion nach den Explosionen in Brüssel nach.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1210 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,4283 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Dienstagvormittag gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. Während er gegenüber dem Euro und dem britischen Pfund dank zinsbullischer Kommentare von Fed-Vertretern gefragt ist, gibt er gegenüber dem japanischen Yen nach. Letzterer ist nach den Explosionen in Brüssel im Zuge der gestiegenen Risikoaversion als „sicherer Hafen“ gefragt.

EUR/USD notierte bislang bei 1,1260 im Tief, obwohl der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex im März mit einem Anstieg auf 106,7 Punkte positiv überrascht hat. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs auf 106,1 Zähler gerechnet, nach 105,7 Punkten im Vormonat. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone legte im März vorläufigen Daten zufolge wie erwartet von 51,2 Punkten auf 51,4 Zähler zu.

Die Fed-Vertreter John Williams (Präsident der Fed in San Francisco) und Dennis Lockhart (Präsident der Fed in Atlanta) haben Medienberichten zufolge unabhängig voneinander erklärt, dass die nächste US-Zinsanhebung bereits im kommenden Monat anstehen könnte. Beide sind jedoch keine stimmberechtigten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC, so dass den heute anstehenden Reden zweier FOMC-Mitglieder ebenfalls Aufmerksamkeit zuteilwerden sollte. Auf der Agenda stehen Reden des Präsidenten der Fed in Chicago, Charles Evans, und des Präsidenten der Fed in Philadelphia, Patrick Harker.

GBP/USD erreichte bislang zutiefst 1,4245, wobei das Pfund neben dem über allem schwebenden drohenden „Brexit“ auch enttäuschende Daten aus Großbritannien belasteten. So stiegen die Verbraucherpreise im Februar lediglich um 0,3 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 0,3 Prozent. Die Erzeugerpreise legten im Februar lediglich um 0,1 Prozent im Monatsvergleich zu. Erwartet worden war hier im Konsens ein Zuwachs um 0,4 Prozent, nach einem Rückgang um 0,7 Prozent im Januar. Auch die Haushaltszahlen enttäuschten: So stieg der öffentliche Finanzierungsbedarf im Februar auf 6,5 Milliarden britische Pfund. Erwartet worden war im Konsens lediglich ein Haushaltsloch von 5,4 Milliarden Pfund, nach einem Überschuss von 11,8 Milliarden Pfund im Januar.

USD/JPY fällt am Dienstag zurück und notierte bislang bei 111,34 im Tief. Der von Markit/Nikkei erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Japan ist im März zum erstem Mal seit April 2015 in den kontraktiven, einen wirtschaftlichen Abschwung signalisierenden Bereich unter der 50-Punkte-Marke gefallen. Wie in der Nacht zum Dienstag bekannt gegeben wurde, ging der Index im März vorläufigen Daten zufolge überraschend auf 49,1 Punkte zurück. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 50,6 Zähler gerechnet, nach 50,1 Punkten im Februar. Bitte beachten Sie auch die ausführlichere USD/JPY-News.

AUD/USD kann im europäischen Handel am Dienstagvormittag Boden gutmachen und notierte bislang bei 0,7620 im Hoch. Das am 18. März 2016 bei 0,7680 erreichte Achtmonatshoch liegt damit weiterhin in Reichweite. Die Immobilienpreise in Australien haben auch im vierten Quartal 2015 überraschend weiter zugelegt, wenn auch nicht mehr so stark wie zuletzt. Wie die australische Statistikbehörde am Dienstag mitteilte, lag die Teuerung der Hauspreise in den drei Monaten bis Ende Dezember bei 0,2 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem unveränderten Wert gerechnet, nach einem Zuwachs um 2,0 Prozent im dritten Quartal. Der aktuelle Anstieg ist der geringste seit dem dritten Quartal 2012. Bitte lesen Sie auch die heutige AUD/USD-News.

US-Wirtschaftsdaten stehen am Dienstagnachmittag nur aus der zweiten Reihe an. Die anstehenden Veröffentlichungen sowie die Termine der o.g. Reden von FOMC-Mitgliedern entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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