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13:08 Uhr, 12.07.2017

FX-Mittagsbericht: Yellen-Anhörung im Fokus

EUR/USD fällt zur Wochenmitte im Vorfeld der halbjährlichen Anhörung von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen im US-Kongress von seinem frischen 14-Monatshoch bei 1,1489 bislang bis 1,1440 im Tief zurück.

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    Kursstand: 1,1458 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar handelt im europäischen Handel am Mittwoch gemessen am US-Dollar-Index wieder in der Nähe seines am 3. Juni erreichten Neunmonatstiefs. Im Fokus liegt die halbjährliche Anhörung von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen im Kongress in Washington. Dabei geht es einerseits um die US-Zinsaussichten, andererseits erhoffen sich die Marktteilnehmer jedoch auch Hinweise darauf, wie genau die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihre durch Anleihenkäufe aufgeblähte Bilanz verkleinern will. Die Anhörungen im Kongress und vor dem Bankenausschuss des US-Senats finden heute und morgen statt.

Fed-Gouverneurin Lael Brainard sagte am Dienstag in New York, ihre Unterstützung weiterer Zinsanhebungen hänge davon ab, wie sich die Inflation netwickle. Die Fed hatte Mitte Juni ihren Leitzins wie im Konsens erwartet um 25 Basispunkte auf eine Spanne von nun 1,00 Prozent bis 1,25 Prozent zu erhöht. Zudem gab sich Fed-Chefin Janet Yellen ziemlich zinsoptimistisch. Nach wie vor ist im Jahresverlauf eine weitere Zinsanhebung eingeplant. 2018 sollen laut den Zinsprojektionen drei weitere Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte folgen. Marktbeobachter waren jedoch skeptisch, ob es dazu angesichts zuletzt vielfach schwächerer US-Wirtschaftsdaten kommen würde. Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinsaussichten, da höhere US-Leitzinsen das zinslose Edelmetall unattraktiver machen und umgekehrt.

Unterdessen gerät US-Präsident Donald Trump in der Russland-Affäre wegen eines Treffens seines ältesten Sohnes mit einer russischen Anwältin immer mehr unter Druck. Entgegen früheren Behauptungen wusste Trump Jr. frühzeitig, dass der Kreml die Präsidentenwahl zugunsten Trumps beeinflussen wollte und ist, als ihm „Schmutzmaterial“ gegen Hillary Clinton angeboten wurde, begeistert darauf eingegangen. „Wenn es das ist, was Sie sagen, dann liebe ich es“, antwortete Donald Trump Jr. am 3. Juni 2016 auf eine E-Mail, in der ihm ein Verbindungsmann nach Moskau „Dokumente, die Hillary belasten und sehr hilfreich für ihren Vater sind“ ankündigte. Die Mail diente der Anbahnung eines Treffens, bei dem die russische Anwältin Natalia Veselnizkaja Trump Jr. das Material übergeben wollte und zu dem es am 9. Juni 2016 im Trump-Tower kam. Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und der damalige Wahlkampfchef Paul Manafort waren ebenfalls anwesend.

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EUR/USD fällt im weiteren Handelsverlauf am Mittwoch von seinem frischen 14-Monatshoch bei 1,1489 bislang bis 1,1440 im Tief zurück. Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Mai mit einem Plus von 1,3 Prozent im Monatsvergleich noch stärker gestiegen als von Analysten im Konsens mit plus 1,1 Prozent erwartet (Vormonat plus 0,3 Prozent). Wie die Statistikbehörde Eurostat weiter mitteilte, ergibt sich im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat ein Zuwachs um 4,0 Prozent. Erwartet worden war hier ein Anstieg um 3,5 Prozent. Bitte lesen Sie hierzu auch die heutige EUR/USD-News.

GBP/USD hat zur Wochenmitte seine jüngste Talfahrt zunächst bis auf ein frisches Zweiwochentief bei 1,2809 fortgesetzt, bevor es nach starken britischen Arbeitsmarktdaten zu einer Gegenbewegung kam, die „Cable“ bislang bis 1,2870 im Hoch führte. Wie die britische Statistikbehörde ONS am Mittwochvormittag mitteilte, stieg die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher im Juni lediglich um 6.000 gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 10.400 gerechnet, nach plus 7.300 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank im Mai im Dreimonatsschnitt überraschend auf 4,5 Prozent – der niedrigste Stand seit Juni 1975. Erwartet worden war hier im Konsens eine unveränderte Quote von 4,6 Prozent. Der Durchschnittsverdienst legte in den drei Monaten per Mai wie erwartet um 1,8 Prozent im Jahresvergleich zu, nach zuvor plus 2,1 Prozent. Der aktuelle Zuwachs ist der geringste seit November 2014. Bitte beachten Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.

USD/JPY gibt nach Erreichen eines Viermonatshochs am Dienstag bei 114,50 bislang bis zutiefst 113,29 nach. Dabei kommen dem Yen auch die über Nacht gemeldeten japanischen Daten zugute. So ist der Dienstleistungssektorindex im Mai mit einem Rückgang um 0,1 Prozent im Monatsvergleich besser ausgefallen als im Konsens mit minus 0,5 Prozent erwartet. Im April war ein Anstieg um 1,4 Prozent gemeldet worden. Die japanischen Erzeugerpreise (CGPI) stiegen im Juni wie erwartet und wie im Vormonat auch um 2,1 Prozent im Jahresvergleich. Bitte lesen hierzu auch die heutige EUR/JPY-News.

Highlight im US-Handel am Nachmittag ist heute die Erklärung vor der Kongress-Anhörung Yellens, die um 16:00 Uhr MESZ veröffentlicht wird. Aus Kanada steht parallel dazu ein Zinsentscheid an. Analysten rechnen im Konsens mit einer Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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