Fundamentale Nachricht
12:40 Uhr, 22.01.2021

FX-Mittagsbericht: US-Dollar vor Wochenverlust

Trotz der aktuellen Gewinne steht der US-Dollar nach den Verlusten der letzten Handelstage nach wie vor kurz vor einem Wochenverlust. Ein Billionen schweres US-Konjunkturpaket hätte eine zunehmende US-Staatsverschuldung und steigende Inflationsrisiken zur Folge, ohne dass die Fed sofort die Zinszügel anziehen würde.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,21824 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,36703 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Freitag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zu. Trotz der jüngsten Gewinne steht der Greenback nach den Verlusten der vergangenen Handelstage jedoch nach wie vor kurz vor einem Wochenverlust. Die Entwicklung gegenüber den anderen Hauptwährungen ist aktuell unterschiedlich: Während der Greenback gegenüber dem britischen Pfund und dem japanischen Yen Gewinne verbucht, gibt er gegenüber dem Euro nach.

In den USA wächst die Hoffnung, dass der Kongress dem 1,9 Billionen schweren Corona-Hilfspaket des neuen US-Präsidenten Joe Biden zustimmen wird. Die Maßnahmen dürften eine zunehmende US-Staatsverschuldung und steigende Inflationsrisiken zur Folge haben – zunächst ohne dass die Federal Reserve Bank (Fed) an ihrer lockeren Geldpolitik etwas ändert. Die Fed hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, ein Überschreiten des Inflationsziels von zwei Prozent für eine gewisse Zeit zu tolerieren.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag ihre Leitzinsen unverändert niedrig belassen, zeigte sich aber gleichzeitig bereit die Wirtschaft stärker zu unterstützen, falls dies erforderlich würde. Zudem warnte EZB-Chefin Christine Lagarde, dass die kontinuierlich steigende Zahl an Covid-19-Infektionen und die damit verbundenen Einschränkungen, wie Lockdowns, die wirtschaftlichen Aussichten für die Eurozone eintrübten.

EUR/USD setzt im europäischen Handel am Freitag seinen dieswöchigen Anstieg bis bislang 1,2190 im Hoch fort. Unterstützung bekommt der Euro dabei von den besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist im Januar auf 54,7 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang auf 54,5 Zähler gerechnet, nach 55,2 Punkten im Dezember. Der PMI für den Dienstleistungssektor ging im Berichtszeitraum von 46,4 auf 45,0 Zähler zurück. Erwartet worden war hier ein Minus auf 44,4 Punkte. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD gibt zum Wochenschluss einen Großteil seiner gestrigen Gewinne wieder ab, die dem Währungspaar am Donnerstag bei 1,3745 ein frisches Zweieinhalbjahreshoch beschert hatten. Im Tief wurde GBP/USD bislang bei 1,3651 gehandelt. Die am Freitagvormittag gemeldeten britischen Daten sind schwächer ausgefallen als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Januar überraschend deutlich auf 52,9 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 53,1 Zähler gerechnet, nach 57,5 Punkten im Dezember. Der PMI für den Dienstleistungssektor ging im Berichtszeitraum von 49,4 auf 38,8 Zähler zurück. Erwartet worden war hier lediglich ein Minus auf 45,5 Punkte.

Die britischen Einzelhandelsumsätze legten im Dezember mit 0,3 Prozent im Monatsvergleich nicht so stark zu wie im Konsens mit plus 1,4 Prozent erwartet, nach einem Rückgang um 3,8 Prozent im November. Der öffentliche Finanzierungsbedarf Großbritanniens stieg im Dezember auf 33,4 Milliarden Pfund (Konsens 31,5 Milliarden Pfund, nach 30,8 Milliarden Pfund im November). Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY wurde bislang zuhöchst bei 103,72 gehandelt. Die Verbraucherpreise im Großraum Tokio sind im Januar in der Kernrate um 1,0 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 1,1 Prozent gerechnet, nach minus 0,9 Prozent im Dezember. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Japan ist im Januar vorläufigen Daten zufolge überraschend auf 49,7 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 50,1 Zähler gerechnet, nach 50,0 Punkten im Dezember.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag unter anderem die Markit-Einkaufsmanagerindizes für Januar und die Bestandsimmobilienverkäufe im Dezember gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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