FX-Mittagsbericht: US-Dollar verliert nach dovischem Fed-Protokoll
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Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Donnerstag auf breiter Basis weiter nach, nachdem sich das Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens vom Mittwochabend zinspessimistischer ausgefallen ist als angenommen. So warnten die Fed-Mitglieder davor, dass eine Abschwächung der Weltwirtschaft auch ein Risiko für die US-Wirtschaft darstelle, wobei einige auch beunruhigt waren, dass der starke US-Dollar der US-Wirtschaft schaden könne. Denkbar ist daher, dass der Markt zu optimistisch bezüglich des Zeitpunktes einer ersten Zinsanhebung ist. Bisher erwartete der Markt überwiegend eine erste Leitzinsanhebung Mitte 2015.
EUR/USD erholt sich im Zuge dessen weiter von seinem am 3. Oktober 2014 bei 1,2499 erreichten Zweijahrestief und notierte bislang bei 1,2791 in der Spitze, während GBP/USD von seinem gleichfalls am 3. Oktober erreichten 2014er-Tief bis bislang 1,6217 im Hoch zulegte.
USD/JPY fällt weiter von seinem am 1. Oktober 2014 bei 110,09 erreichten Sechsjahreshoch zurück und erreichte bei 107,57 ein Dreiwochentief. Unterstützung bekommt der Yen dabei auch von besser als erwartet ausgefallenen Daten zu den japanischen Maschinenaufträgen. Diese sind im August überraschend stark um 4,7 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 1,2 Prozent gerechnet, nach einem Plus von 3,5 Prozent im Juli. Die Werkzeugmaschinenaufträge stiegen im September vorläufigen Daten zufolge um 34,8 Prozent im Jahresvergleich, nachdem sie im August auf dieser Basis um 35,5 Prozent zugelegt hatten.
AUD/USD erholt sich ebenfalls weiter von seinem am 3. Oktober 2014 bei 0,8641 erreichten Vierjahrestief und notierte bislang bei 0,8898 im Hoch. Die Zahl der Erwerbstätigen in „Down Under“ ist im September saisonbereinigt überraschend um 29.700. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 15.500 gerechnet. Zudem hat die australische Statistikbehörde die gesamten Arbeitsmarktdaten ab Juli neu berechnet. So wurde der Augustwert beispielsweise von plus 121.000 Erwerbstätigen auf plus 32.100 nach unten revidiert. Auch die zuletzt sehr volatile Arbeitslosenquote, die im Juli auf ein Zwölfjahreshoch bei 6,4 Prozent geklettert war, um im August wieder auf 6,1 Prozent zufallen, lag den revidierten Daten zufolge sowohl im Juli und August bei 6,0 Prozent und erhöhte sich erst im September auf 6,1 Prozent.
EUR/PLN hat sich nach den gestrigen deutlichen Schwankungen im Zuge der überraschend deutlichen Zinssenkung der polnischen Notenbank wieder im Bereich der 4,18er-Marke eingependelt. Die polnische Notenbank hatte am Mittwoch ihren Leitzins überraschend deutlich um 50 Basispunkte auf 2,00 Prozent gesenkt – die erste Zinssenkung seit 15 Monaten. Zwar war eine Zinssenkung angesichts des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums in Polen sowie der zunehmenden Unsicherheiten bezüglich der Auswirkungen des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland erwartet worden, jedoch nicht in diesem Ausmaß: Analysten hatten im Konsens lediglich mit einer Reduzierung des Ausleihesatzes um 25 Basispunkte gerechnet.
Die Aufmerksamkeit richtet sich im weiteren Handelsverlauf auf die Bank of England (BoE), deren Zinsentscheid um 13:00 Uhr MESZ ansteht. Analysten erwarten im Konsens, dass die BoE ihren Leitzins unverändert bei 0,50 Prozent belässt. Aus den USA werden um 14:30 Uhr MESZ die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 4. Oktober 2014 gemeldet. Analysten kalkulieren im Konsens mit einem Anstieg auf 291.000, nach 287.000 in der Vorwoche. Um 16:00 Uhr MESZ folgen die Lagerbestände im Großhandel im August (erwartet plus 0,3 Prozent im Monatsvergleich, nach plus 0,1 Prozent). Zudem stehen heute Reden der beiden Fed-Vertreter James Bullard und John Williams sowie von EZB-Chef Mario Draghi an.
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