Fundamentale Nachricht
11:35 Uhr, 01.12.2021

FX-Mittagsbericht: US-Dollar stabilisiert sich

US-Notenbankchef Jerome Powell hat gestern vor dem Bankenausschuss des US-Senats ungewöhnlich hawkische Töne angeschlagen. Er warnte vor einem hohen Inflationsdruck, der möglicherweise nicht vorübergehend sei. Das sog. „Tapering“ könnte daher einige Monate eher als geplant beendet werden.

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  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,13248 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar stabilisiert sich im europäischen Handel am Mittwochvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) oberhalb seines gestrigen Zweiwochentiefs. Zuvor hatte der Greenback am 24. November 2021 ein Viereinhalbmonatshoch erreicht.

US-Notenbankchef Jerome Powell hat gestern vor dem Bankenausschuss des US-Senats ungewöhnlich hawkische Töne angeschlagen. Angesichts der „sehr starken" Wirtschaft und des „hohen" Inflationsdrucks ist es laut Powell sinnvoll, dass die Federal Reserve Bank (Fed) die Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe beschleunigt. Powell sagte, dass die Fed auf ihrer Dezember-Sitzung darüber diskutieren werde, ob das sog. „Tapering“ einige Monate eher als geplant beendet werden soll. Bislang war eine Rückführung auf null bis Mitte 2022 geplant. Powell bezeichnete die hohe Inflation auch nicht mehr als „vorübergehend", sondern sagte, dass die neue Corona-Variante wegen möglicher Einschränkungen auf der Angebotsseite die Inflation noch weiter anheizen könnte.

US-Finanzministerin Janet Yellen wies auf der selben Anhörung vor dem US-Senatsausschuss darauf hin, dass der US-Regierung nach dem 15. Dezember 2021 das Geld ausgehen könnte, wenn der Kongress nicht die gesetzliche Schuldenobergrenze anhebt.

Die steigenden Infektionszahlen und die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Omicron-Variante des Coronavirus beschäftigen die Marktteilnehmer weiterhin. Moderna hatte gestern eine pessimistischen Einschätzung zur Impfstoffwirksamkeit seines Vakzins gegen die Mutation gegeben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte unterdessen vor der Verhängung pauschaler Reiseverbote.

EUR/USD gibt zur Wochenmitte einen Teil seiner jüngsten Erholung bis 1,1383 im Hoch nach Erreichen eines Viereinhalbmonatstiefs am 25. November 2021 bei 1,1184 wieder ab. Im Tief notierte das Währungspaar am Mittwochvormittag bislang bei 1,1301. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im November laut endgültiger Veröffentlichung nur leicht auf 58,4 Punkte gestiegen, nachdem zunächst ein Wert von 58,6 Zählern gemeldet worden war. Der aktuelle Wert ist angesichts schwerwiegender Probleme in den Lieferketten der zweitniedrigste seit Februar 2021, nach 58,3 Punkten im Oktober. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD erholt sich am Mittwochvormittag von seinem gestern bei 1,3193 markierten frischen Elfmonatstief. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1,3332. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien im November ist von 58,2 auf 58,1 Punkte leicht nach unten revidiert worden. Im Oktober hatte das Stimmungsbarometer bei 57,8 Zählern notiert. Der aktuelle Wert signalisiert jedoch weiterhin das stärkste Wachstum seit drei Monaten, wobei Output, Auftragseingänge und Beschäftigung allesamt zulegten. Catherine Mann, Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Bank of England (BoE), sagte am Dienstag, dass die neue Omicron-Variante das Vertrauen der Verbraucher beeinträchtigen und damit die wirtschaftliche Erholung schwächen könnte. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY erholt sich von seinem am Dienstag bei 112,52 erreichten Siebenwochentief bis bislang 113,63 im Hoch. Der japanische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist im November laut endgültiger Veröffentlichung auf 54,5 Punkte gestiegen – der zehnte Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Januar 2018. Zunächst war ein Zuwachs auf 54,2 Zähler gemeldet worden, nach 53,2 Punkten im Oktober.

USD/CHF macht bislang bis 0,9218 Boden gut, nachdem das Währungspaar gestern bei 0,9155 ein knappes Dreiwochentief erreicht hatte. Die schweizerischen Verbraucherpreise waren im November auf Monatssicht unverändert. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 0,3 Prozent im Oktober. Auf Jahressicht ergibt sich eine Inflationsrate von 1,5 Prozent – der höchste Wert seit November 2008. Der schweizerische Einkaufsmanagerindex ist im November überraschend deutlich auf den niedrigsten Wert seit Februar 2021 bei 62,5 Punkten gesunken. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang auf 64,4 Zähler, nach 65,4 Punkten im Oktober.

Im weiteren Tagesverlauf werden aus den USA wichtige Wirtschaftsdaten gemeldet, darunter der ADP-Report mit dem Zuwachs der Beschäftigtenzahl sowie der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im November. Zudem stehen heute die Anhörung von Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses sowie die Veröffentlichung des Beige Books, einem Konjunkturbericht der Fed, auf der Agenda. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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