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12:07 Uhr, 06.01.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar kann Gewinne nicht halten

Das Sitzungsprotokoll des Dezember-Treffens des geldpolitischen Ausschusses der Federal Reserve Bank (Fed) ist unerwartet hawkisch ausgefallen. Einige Mitglieder sprachen sich dafür aus, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen.

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  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,35270 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar kann seine gestrigen Gewinne auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) nach Veröffentlichung eines unerwartet hawkischen Sitzungsprotokolls des letzten US-Notenbanktreffens im europäischen Handel am Donnerstagvormittag nicht halten und notiert auf Tagessicht gegen Mittag im Minus.

Das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll des Dezember-Treffens des geldpolitischen Ausschusses der Federal Reserve Bank (Fed) ist unerwartet hawkisch ausgefallen und signalisiert ein zunehmendes Unbehagen der Mitglieder über die hohe Inflation. Betont wurde, dass sowohl die Wirtschafts- als auch die Inflationsentwicklung für einen rascheren Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik sprächen.

„Die Teilnehmer stellten allgemein fest, dass es angesichts ihrer individuellen Aussichten für die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Inflation gerechtfertigt sein könnte, den Leitzins früher oder schneller zu erhöhen, als sie zuvor erwartet hatten", heißt es wörtlich. Zudem sprachen sich einige Mitglieder dafür aus, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen.

Bei der Sitzung im Dezember hatte die Fed die beschleunigte Rückführung ihres in der Corona-Pandemie zur Stützung der Wirtschaft aufgelegten Wertpapierkaufprogramms beschlossen. Die Käufe sollen Ende März 2022 auslaufen. Zudem wurde bekannt, dass die FOMC-Mitglieder 2022 im Schnitt mit drei Zinsanhebungen um je 25 Basispunkte rechnen.

Der US-Arbeitsmarkt präsentierte sich derweil robust. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten ADP-Report ist die Zahl der Beschäftigten im US-Privatsektor im Dezember um 807.000 gestiegen und lag damit deutlich über den Erwartungen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 405.000 gerechnet, nach 534.000 im November. Den nächsten Hinweis auf die Verfassung des US-Arbeitsmarktes gibt der am Donnerstagnachmittag anstehende Challenger-Report mit den Stellenstreichungen im Dezember, bevor dann am Freitag der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember ansteht.

EUR/USD war nach der Veröffentlichung des Protokolls von seinem am Mittwoch erreichten Hoch bei 1,1347 bis 1,1283 im Tief zurückgefallen, hat sich aber bereits wieder bis 1,1327 im Hoch erholt. Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im November um 1,8 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 1,2 Prozent gerechnet, nach plus 5,4 Prozent im Oktober. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell eine Preissteigerung von 23,7 Prozent. Erwartet worden war im Konsens eine Teuerung um 22,9 Prozent, nach plus 21,9 Prozent im Oktober.

Bereits am Donnerstagmorgen war gemeldet worden, dass die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im November überraschend um 3,7 Prozent im Monatsvergleich gestiegen sind. Erwartet worden war im Konsens hingegen ein Rückgang um 6,9 Prozent, nach zuvor plus 2,1 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt von seinem gestrigen Achtwochenhoch bei 1,3599 zurück und notierte bislang bei 1,3489 im Tief. Der Einkaufsmanagerindex für den britischen Dienstleistungssektor ist im Dezember laut endgültiger Veröffentlichung auf 53,6 Punkte gesunken – der niedrigste Wert seit Februar 2021. Zunächst war ein Rückgang auf 53,2 Zähler gemeldet worden, nach 58,5 Punkten im November. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY fällt von seinem am 4. Januar 2021 bei 116,35 erreichten knappen Fünfjahreshoch zurück und notierte heute bislang bei 115,64 im Tief.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. der o.g. Challenger-Report und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Auftragseingänge in der Industrie im November und der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Dezember gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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