FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt von Vierwochenhoch zurück
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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis von seinem gestern erreichten Vierwochenhoch zurück. Jede noch verbliebene Hoffnung auf ein neues Corona-Hilfspaket für die US-Wirtschaft noch vor den US-Präsidentschaftswahlen in der kommenden Woche wurde am Donnerstag zunichte gemacht. Da die Demokraten keinerlei Kompromissbereitschaft in den wichtigsten Fragen zeigten, müsse eine Entscheidung über neue Hilfsmaßnahmen nun erst einmal warten, sagte der oberste Wirtschaftsberater des Weißen Hauses Larry Kudlow.
Die Unsicherheit über das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen bleibt ebenfalls bestehen, auch wenn der demokratische Kandidat Joe Biden in den Umfragen seinen Vorsprung vor dem amtierenden Präsidenten Donald Trump behaupten kann.
Positiv stimmen hingegen die gestern veröffentlichten Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt. Demnach ist die US-Wirtschaft im dritten Quartal annualisiert um 33,1 Prozent gewachsen – das stärkste Wachstum seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947. Analysten hatten im Konsens mit einem Plus von 32,0 Prozent gerechnet, nach einem Einbruch um 31,4 Prozent im Vorquartal. Dennoch sind die USA noch weit davon entfernt, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hinter sich zu haben.
Europa kämpft derweil gegen die zweite Corona-Welle. In Frankreich und Deutschland wurde neue (Teil-) Lockdowns verfügt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag ihre Geldpolitik vorerst unverändert belassen, aber für Dezember neue Maßnahmen angekündigt, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzuschwächen. Mögliche Maßnahmen der EZB umfassen mehr Anleihekäufe und günstige Kredite für Banken.
Die dieswöchige Talfahrt von EUR/USD ist zum Stoppen gekommen. Von seinem am Donnerstag bei 1,1648 erreichten Vierwochentief erholte sich das Währungspaar bislang bis 1,1695 im Hoch. Die am Vormittag gemeldeten Wirtschaftsdaten aus der Eurozone sind besser ausgefallen als erwartet. So wuchs die Wirtschaft im gemeinsamen Währungsraum Europas im dritten Quartal um 12,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 9,4 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 11,8 Prozent im zweiten Quartal. Auf Jahressicht ergibt sich aktuelle ein Minus von 4,3 Prozent (Konsens minus 7,0 Prozent, nach minus 14,7 Prozent).
Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Oktober um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen (nach plus 0,1 Prozent im September). Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich im Oktober wie erwartet und wie im Vormonat auch ein Preisrückgang um 0,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im September wie erwartet unverändert bei 8,3 Prozent. Bitte beachten Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während GBP/USD bislang bei 1,2979 im Hoch notierte, ist USD/JPY bislang bis 104,09 im Tief zurückgefallen. Die japanische Industrieproduktion ist im September vorläufigen Daten zufolge um 4,0 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 3,0 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 1,0 Prozent. Die Verbraucherpreise sanken im Großraum Tokio im Oktober in der Kernrate wie erwartet um 0,5 Prozent im Jahresvergleich gesunken, nach zuvor minus 0,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im September unverändert bei 3,0 Prozent (Konsens 3,1 Prozent).
USD/CHF bewegt sich mit bislang 0,9167 im Hoch nach wie vor in der Nähe seines am Donnerstag bei 0,9173 erreichten Dreiwochenhochs. Das von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich ermittelte schweizerische KoF-Konjunkturbarometer ist im Oktober von seinem zuvor erreichten Zehnjahreshoch bei 110,1 Punkten auf 106,6 Zähler zurückgefallen. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 107,6 Punkte gerechnet. Die Konjunkturaussichten für die Schweiz seien angesichts der Pandemiesituation und der daraus voraussichtlich resultierenden Einschränkungen verhalten, erklärten die KoF-Ökonomen.
Die schweizerischen Einzelhandelsumsätze sind im September um 3,6 Prozent im Monatsvergleich gesunken, nach einem Rückgang um 0,7 Prozent im August. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 0,3 Prozent. Analysten hatten im Konsens auf dieser Basis mit einem Zuwachs um 2,8 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 4,0 Prozent. Bitte lesen Sie hierzu auch die heutige EUR/CHF-News.
Der US-Wirtschaftsdatenkalender ist zum Wochenschluss prall gefüllt. Highlights sind die Konsumausgaben im September und das Konsumklima der Uni Michigan im Oktober. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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