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12:48 Uhr, 23.09.2015

FX-Mittagsbericht - Notenbank-Äußerungen für den Euro wenig förderlich

"Die Märkte sehen es als immer wahrscheinlicher an, dass die EZB ihre Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur ausweiten könnte“, heißt es von BHF-Bank. Für die Gemeinschaftswährung sind solche Ausagen wenig förderlich und hinterlassen die entsprechenden Spuren im Kurs.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1146 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/BRL
    ISIN: XC000A0AEUP8Kopiert
    Kursstand: 4,0285 € (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Euro leidet weiter unter den Nachwirkungen der Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Fed und der EZB. In den vergangenen Tagen hat der Euro deutlich nachgegeben. Seit Freitag belaufen sich die Verluste auf fast drei Cent. Aktuell tendiert das Währungspaar EUR/USD stabil bei 1,1135. Während seitens der Kommentare von Vertretern der US-Notenbank Rückschlüsse auf eine Zinsanhebung noch in diesem Jahr möglich sind, signalisieren die EZB-Stimmen die Bereitschaft, eine noch lockerere Geldpolitik zu betreiben. „Die Märkte sehen es als immer wahrscheinlicher an, dass die EZB ihre Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur ausweiten könnte“, sagte Stephan Rieke Devisenexperte bei der BHF-Bank. Solche Äußerunge sind für die Gemeinschaftswährung wenig förderlich und hinterlässt die entsprechenden Spuren im Kurs.

Die Einkaufsmanagerindizes Deutschlands und der Eurozone konnten dem Euro keine Unterstützung liefern. Der Indikator für die Unternehmensstimmung im Euroraum fiel von 54,3 Punkten im August auf 53,9 Punkte, wie das Forschungsinstitut Markit mitteilte. Der Wert deutet damit weiterhin ein robustes Wachstum an, wenn auch die Dynamik etwas abgenommen hat. In der Industrie sank der Wert wie erwartet von 52,3 auf 52,0 Punkte. Im Dienstleistungssektor fiel er von 54,4 auf 54,0 Zähler. In Deutschland hat sich die Stimmung der Unternehmer auf hohem Niveau (54,3 Punkte) etwas verschlechtert.

Die Währung Brasiliens stürzt derweil immer tiefer ab. Am gestrigen Dienstag kostete ein US-Dollar erstmals seit langem wieder mehr als 4 Real. In der Spitze stieg der Dollar auf ein Rekordhoch von über 4,06 Real. Die Vier-Dollar-Marke wurde nur im Jahr 2002 kurzzeitig übertroffen. Ein Euro kostete am Mittwoch bis zu 4,5146 Real. Das ist ebenfalls ein Rekordhoch. Brasilien durchläuft zurzeit eine schwere wirtschaftliche Krise und steckt in einer tiefen Rezession. Dazu kommt politischer Stillstand und eine Vertrauenskrise, da viele Politiker in einen Korruptionsskandal um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras verstrickt sind.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben am Mittwoch den Australischen Dollar unter Druck gesetzt. Zum US-Dollar gibt AUD/USD in der Spitze um ein knappes Prozent bis auf 0,7016 ab. Im Mittagshandel erholt sich der Aussie etwas auf 0,7038. China ist der wichtigste Handelspartner Australiens und für dessen Rohstoffe Hauptnachfrager. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex der Verarbeitenden Industrie Chinas ist im September von 47,3 auf 47 Punkte zurückgefallen - der tiefste Stand seit der großen Wirtschaftskrise 2008/09.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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