FX Mittagsbericht - Jubelfeier nach Einigung mit Griechenland fällt aus
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Der Euro kann nicht von der Einigung mit Griechenland profitieren. Die Gemeinschaftswährung gibt im Mittagshandel zum US-Dollar ein halbes Prozent auf 1,1077 ab. Wie erwartet sprang auch der Euro Minuten nach der Meldung der erreichten Einigung am Morgen bis fast 1,12 Dollar an – doch gab er dann sukzessive nach. Zuvor wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1147 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,1185 US-Dollar festgesetzt.
Zwar haben sich die Euro-Partner mit Griechenland am Montagvormittag nach einer Marathon-Sitzung in Brüssel auf ein Reformpaket geeinigt, doch bestehen nach wie vor Hürden auf dem Weg zu einer endgültigen Verabschiedung. Vor allem muss das griechische Parlament die Ergebnisse absegnen und bis zum Mittwoch neue Gesetze, unter anderem zur Rentenreform und zu einem neuen Mehrwertsteuersystem, verabschieden, bevor die Eurozone ihre Zustimmung zur Verhandlung eines neuen auf drei Jahre angelegten Rettungspakets geben kann. Außerdem zeichnet sich ab, dass die Regierung von Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras über die Vereinbarung stürzen könnte. Dennoch scheint das bis zuletzt tatsächlich immer wahrscheinlicher werdende Szenario eines Grexits nun vom Tisch zu sein. Am Devisenmarkt wurde außerdem die unnachgiebige Haltung der Geberländer positiv bewertet.
Die NordLB macht die neue Schwächephase des Euro daran fest, dass nach der Einigung mit Hellas nun die zeitnahe Zinsanhebung der Federal Reserve wieder wahrscheinlicher geworden ist. Denn abseits der Schuldenkrise bleibt auch der Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung durch die Fed ein wichtiges Thema. Für viele Marktteilnehmer dürfte nun der September-Termin wieder als möglicher Zinswende-Termin in den Fokus rücken. Zuletzt hatte Notenbankpräsidentin Janet Yellen auf mögliches „Greek Contagion“ auf die USA und damit die US-Zinspolitik hingewiesen. „Eine (weitere) Verschiebung war sicherlich im Bereich des Möglichen“, schreiben die Experten der NordLB. Eine Zinsanhebung im September sei nun aber nochmals wahrscheinlicher geworden.
Der australische Dollar kann sich zum Euro bei über 1,4900 stabilisieren. Der sich leicht erholende Aktienmarkt in China und gute Außenhandelszahlen aus dem Reich der Mitte unterstützen die Entwicklung des Aussies. Die australische Wirtschaft steht in einer hohen Abhängigkeit zu der Entwicklung in China. Die Exporte Chinas stiegen im vergangenen Monat um 2,1 Prozent und damit stärker als von Analysten erwartet. Die Importe waren zwar mit einem Minus von 6,7 Prozent erneut rückläufig. Experten hatten allerdings mit einem größeren Rückgang gerechnet. An den Börsen des Landes lockerte sich die Stimmung weiter auf. Das radikale Eingreifen der chinesischen Behörden zeigt weiter Wirkung. Die Regierung hatte vergangene Woche eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Rutsch am Aktienmarkt zu stoppen. Zuvor waren die Börsen in China seit dem Zwischenhoch Anfang Juni um rund ein Drittel eingebrochen.
Der Datenkalender ist heute leer. Im Wochenverlauf sollten vor allem die Veröffentlichungen aus den USA von Interesse sein. Neben dem Konjunkturbericht der Fed, dem Beige-Book, dürfte auch die Rede von Fed-Präsidentin Yellen mit Spannung erwartet werden. Zuletzt hatten die Schuldenkrise in Europa und die Entwicklung in China für Verunsicherung gesorgt und könnten somit Einfluss auf eine Entscheidung nehmen. Am Donnerstag wird sich dann der EZB-Rat zu seiner Sitzung zusammenfinden, von der keine Veränderung der bestehenden Maßnahmen erwartet wird.
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