FX Mittagsbericht: Griechische Sparvorschläge treiben Euro nach oben
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Der EUR/USD-Kurs stieg im Mittagshandel am Freitag über die Marke 1,11 und notiert momentan bei 1,1178, ein Plus von 1,20 Prozent und der höchste Stand Ende Juni.
Griechenland hat die geforderten Reformvorschläge eingereicht. Einigen Berichten zufolge ähneln sie in vielen Punkten dem letzten Angebot der Gläubiger. Bei den gewünschten Maßnahmen spricht man auch von Schuldenerleichterungen. Wie konkret diese sind, ist noch offen. Griechenland kann wahrscheinlich auf eine Streckung der Schulden hoffen. Ein Schuldenschnitt wird von vielen Euro-Partnern allerdings als rote Linie gesehen.
Griechenland hat im Gegenzug ein 3-jähriges Hilfsprogramm in Höhe von 53,5 Milliarden Euro beantragt. Zusätzlich wird ein Investitionspaket in Höhe von 35 Milliarden Euro gewünscht. Die griechischen Vorschläge werden nun von den europäischen Institutionen bewertet und den Finanzministern der Eurozone vorgelegt. EU-Vertreter wurden in Agenturen bereits mit den Worten zitiert, falls sich die Eurogruppe am Samstag mit Griechenland einige, sei wohl am Sonntag kein EU-Sondergipfel mehr nötig. Die Situation in Griechenland bleibt derweil weiterhin prekär. Die Banken werden wahrscheinlich mindestens bis Montag kommender Woche geschlossen bleiben. Ob die Kapitalverkehrskontrollen in Kürze aufgehoben werden, selbst wenn eine Einigung mit den Gläubigern erfolgt, ist noch ungewiss.
Zum britischen Pfund steigt der Euro am Freitag ebenfalls an, EUR/GBP klettert zur Stunde um 0,31 Prozent auf 0,7212. Einem Bericht des britischen Office for National Statistics zufolge ging das Handelsdefizit in Großbritannien für Mai von 9,39 auf 8,00 Milliarden Pfund zurück. Der Vormonatswert wurde von 8,56 Milliarden Pfund nach oben revidier.
Die Gemeinschaftswährung macht zum japanischen Yen einen wahren Satz nach oben und steigt zurzeit um über 2 Prozent auf 136,86 an. Der Yen gerät unter Druck, da die Nachfrage nach Safe-Haven-Anlagen infolge eines beruhigenden Anstiegs des Shanghai Composite nachgelassen hatte. Die chinesischen Aktienmärkte erholen sich stetig. Zuvor begrenzten die Regulierungsbehörden im Zuge der Tumulte der vergangenen Tage die Möglichkeiten von Leerverkäufen und erleichterten die Bedingungen für Versicherungsunternehmen, in Blue-Chip-Aktien zu investieren.
Im Zuge der jüngsten Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise – Ankündigung eines Referendums für den 5. Juli zu Reformvorschlägen der Geldgeber – war die Nachfrage nach dem Franken wieder stark angestiegen. Dieser Flucht aus dem Euro musste die Schweizerische Notenbank (SNB) durch Euro-Käufe entgegenwirken, um den Aufwertungsdruck auf den Franken abzumildern. Nach dem kurzzeitigen Abtauchen Richtung 1,03 Franken notiert das Währungspaar nun wieder über 1,04 bei aktuell 1,0461 (-0,12 %). Mit der neuen Hoffnung auf eine Einigung mit der griechischen Regierung lässt der Druck auf den Franken aber spürbar nach. Unattraktiver wird das „Sicherheitsparken“ in der Schweiz zudem durch die Verschlechterung der schweizerischen Konjunkturperspektiven. Denn ein zu starker Franken schadet den Exporten und verstärkt die Deflation. Voraussetzung für einen nachhaltig schwächeren Franken bleibt aber die wirtschaftliche Stabilisierung in der Eurozone.
Der Euro hat sich gegenüber dem australischen Dollar unbeeindruckt von der Griechenland-Krise gezeigt. Über die vergangenen vier Wochen hat der Euro von 1,46 auf 1,49 australische Dollar zulegen können und damit den höchsten Stand seit Jahresbeginn erreicht. Aktuell kratzt die europäische Einheitswährung gar an der 1,50-AUD-Marke. Neben der Euro-Stärke im Zuge der neuen Zuversicht mit Griechenland dürften es Nachrichten aus Australien gewesen sein, die den Wechselkurs nach oben gedrückt haben. Allen voran sollte die schwache Preisentwicklung bei für Australien wichtigen Rohstoffen ein wichtiger Belastungsfaktor für den australischen Dollar gewesen sein. Darüber hinaus hat sich die australische Notenbank in ihrer Mitteilung zum Zinsentscheid am 7. Juli recht „dovish“ gezeigt, sodass eine weitere Leizinssenkung nicht vollständig auszuschließen ist.
Wie heute morgen berichtet wurde, ist die Anzahl der Hypothekendarlehen in Australien im Mai um 6,1 Prozent zurückgegangen. Die Erwartungen gingen von 3,5 Prozent Rückgang aus. im Vormonat April stiegen die Hypothekendarlehen um revidiert 0,7 Prozent.
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