Fundamentale Nachricht
12:49 Uhr, 21.06.2017

FX-Mittagsbericht: Getrübte Zinsfantasien belasten US-Dollar

Der US-Dollar gibt zur Wochenmitte auf breiter Basis nach, nachdem die jüngsten Fed-Kommentare signalisieren, dass sich die Fed-Mitglieder bezüglich weiterer Zinsanhebungen uneins sind.

Erwähnte Instrumente

  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,2632 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,1145 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Mittwochvormittag im Vorfeld neuer Daten vom US-Immobilienmarkt zurück, nachdem die jüngsten Kommentare von Vertretern der Federal Reserve Bank ein uneinheitliches Bild bezüglich des weiteren Vorgehens der Fed in punkte Zinsanhebungen lieferten und so für Verunsicherung bei den Marktteilnehmern sorgten.

FOMC-Vize William C. Dudley hatte sich zu Wochenbeginn dem in der vergangenen Woche von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen versprühten Optimismus angeschlossen und sich zuversichtlich gegeben, dass die US-Wirtschaft noch lange auf Wachstumskurs bleiben und auch die Inflation künftig schneller steigen werde, was weitere US-Zinsanhebungen möglich machen werde.

Dudleys Optimismus wird jedoch nicht von allen Fed-Vertretern geteilt. Der Präsident der Fed in Chicago Charles Evans sagte später, dass die Fed sich wegen der niedrigen Inflation mit weiteren Zinserhöhungen Zeit lassen und ihre Bilanzsumme abbauen sollte. Am Dienstag sagte Präsident der Boston Fed Eric Rosengren wiederum, niedrige Zinssätze stellten ein Risiko für die Finanzstabilität dar, das sowohl von den Zentralbanken als auch von dem Finanzsektor ernstgenommen werden müsse.

Laut den jüngsten Zinsprojektionen der Fed ist im Jahresverlauf noch eine weitere Zinsanhebung geplant. 2018 sollen drei weitere Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte folgen. Marktteilnehmer bleiben angesichts zuletzt enttäuschender US-Wirtschaftsdaten jedoch skeptisch.

EUR/USD notierte im Hoch bislang bei 1,1150, während GBP/USD zuhöchst bei 1,2638 gehandelt wurde, nachdem „Cable“ zuvor bei 1,2587 ein frisches Zweimonatstief erreicht hatte. Der öffentliche Finanzierungsbedarf Großbritanniens ist im Mai überraschend deutlich auf 6,0 Milliarden GBP gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Wert von 7,3 Milliarden GBP gerechnet, nach einem Haushaltsloch von 9,6 Milliarden GBP im April.

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USD/JPY fällt nach starken Daten aus Japan zurück und notierte bislang bei 111,03 im Tief. Der japanische Gesamtwirtschaftsindex ist im April um 2,1 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem geringeren Zuwachs um 1,6 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,6 Prozent im März. Bitte lesen Sie hierzu auch die aktuelle EUR/JPY-News.

AUD/USD weitet seine dieswöchigen Verluste aus und notierte bislang bei 0,7548 im Tief. Der vom Melbourne Institute (MI) ermittelte Index der australischen Frühindikatoren war im April gegenüber dem Vormonat unverändert. Im März waren die Frühindikatoren auf dieser Basis um 0,1 Prozent gesunken. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

USD/SEK gibt nach Erreichen eines Sechswochenhochs am Dienstag bei 8,7998 nach und notierte zur Wochenmitte bislang bei 8,7613 im Tief. Die Stimmung der schwedischen Verbraucher und Unternehmen hat sich im Juni unterschiedlich entwickelt. So sank das Verbrauchervertrauen im Juni überraschend von 105,6 Punkten auf 102,5 Zähler, während das Geschäftsvertrauen im selben Zeitraum von 108,3 Punkten auf 110,3 Zähler zulegte. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/SEK-News.

Aus den USA stehen am Mittwochnachmittag die wöchentlichen MBA-Hypothekenanträge und die Bestandsimmobilienverkäufe im Mai an. Am Abend gibt die Reserve Bank of New Zealand ihren Zinsentscheid bekannt. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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