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12:28 Uhr, 10.02.2015

FX-Mittagsbericht: Euro fällt wieder unter 1,13 Dollar zurück

Starke Impuls, die den Euro belasten könnten, gab es nicht. Allerdings bleibt die Lage um Griechenland verworren und der Ukraine-Konflikt stellt ein kaum noch abzuschätzendes Risiko für die Stimmung an den Märkten dar.

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  • EUR/USD
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Der Euro zeigt sich am Dienstagmorgen zu den anderen Hauptwährungen mit Ausnahme des japanischen Yen auf dem Rückzug. Im Frankfurter Handel fällt die Gemeinschaftswährung gegen Mittag bis auf 1,1283 Dollar zurück (-0,39 %).

Starke Impulse, die den Euro belasten könnten, gab es nicht. Allerdings bleibt die Lage um Griechenland verworren, die Kombattanten stehen sich weiter unversöhnlich gegenüber. In der Diskussion um die griechischen Schulden bestehen die griechische Regierung und europäischen Geldgeber auf ihren Positionen und zücken sogar wieder die „Grexit“-Karte. Besonders die harte Position Deutschlands wird von griechischer Seite öffentlich angeprangert. Am Dienstag ist ein Treffen der Eurogruppe geplant, in dem sich die Eurozonen-Finanzminister über Griechenland beraten wollen. Obwohl das Szenario eines Austritts aus der Eurozone weiterhin eher unwahrscheinlich. ist, hat die Regierung des Nicht-Euro-Landes Großbritannien erste Vorbereitungen für einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone getroffen. Premierminister Cameron beriet demnach am Montag mit Spitzenvertretern des Finanzministeriums und der britischen Notenbank über die Folgen eines möglichen „Grexit". Es gehe darum, Risiken einer Ansteckungsgefahr abzuschätzen, sagte ein Sprecher Camerons.

Die Situation in der Ukraine stellt ein weiteres schwer abzuschätzendes Risiko für die Stimmung an den Märkten dar. Am Mittwoch ist ein Treffen zwischen Merkel, Hollande, Poroschenko und Putin in Minsk geplant. Die Geduld der US-Regierung, die Waffenlieferungen an die Kiewer Regierung als Option erwägt, wird dabei zusehends strapaziert, sollte es zu keine Fortschritten bei den Gesprächen kommen. Aus dem Kreml hieß es, dass Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine nur dazu beitrage, die Lage zu destabilisieren. Der Chef des Kreml-Sicherheitsrates, Patruschew, sagte der Nachrichtenagentur TASS, Waffenlieferungen stellten zwar eine Eskalation dar. Russland würde darauf aber dennoch diplomatisch reagieren. Die russische Armee begann derweil zwei Manöver: eines mit 2.000 Soldaten im Süden des Landes, eines mit 600 Soldaten auf der annektierten Halbinsel Krim.

Zum britischen Pfund setzt die europäische Gemeinschaftswährung beginnend bei 0,7439 am Morgen auf 0,7409 zurück - ein knappes halbes Prozent Verlust. Gegenüber dem Dollar behauptet sich das Pfund bei 1,5218. Schwache Konjunkturdaten können dem Pfund Sterling wenig anhaben. So ist die Produktion der britischen Industrie im im Dezember um 0,2 Prozent zum Vormonat gefallen, wie das Statistikinstitut ONS am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet. Im November war die Produktion um 0,1 Prozent gefallen. Nach einer Reihe ermutigender Konjunktursignale hatten zuletzt Spekulationen zugenommen, die Zinsen auf der Insel würden zeitnah wieder angehoben. Die abflauende Konjunktur sowie die dahinsiechende Inflation dürften etwaigen Plänen wohl entgegenstehen.

Zum Japanischen Yen bewegt sich der Euro bei 134,3070. Der Dienstleistungssektorindex Japans ist im Dezember um 0,3 Prozent zum Vormonat gefallen, nach einem Anstieg um 0,2 Prozent im November. Experten hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Die Geldmenge M2 ist im Januar derweil um 3,4 Prozent zum gleichen Vorjahresmonat gestiegen, nach einem Zuwachs um 3,6 Prozent im Dezember. Die Prognose lag hier bei 3,6 Prozent.

Neue Kursimpulse dürften am Nachmittag von der Wall Street ausgehen. Um 16 Uhr dürfte die Veröffentlichung der Lagerbestände Großhandel für den Dezember für Interesse sorgen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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