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11:45 Uhr, 29.06.2015

FX-Mittagsbericht: Drohender Grexit beschert Euro Achterbahnfahrt

Die drohende Staatspleite Griechenlands und der wahrscheinlicher werdende Grexit haben EUR/USD zu Wochenbeginn auf Talfahrt geschickt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1101 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,5707 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Nach einem Freitagsschlusskurs bei 1,1157 stürzte EUR/USD im asiatischen Geschäft zunächst bis zutiefst 1,0955 ab, bevor sich die Notierungen im europäischen Handel bereits wieder bis bislang 1,1125 im Hoch erholen konnten.

Die Situation für Griechenland hat sich mit dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern am Wochenende noch einmal zugespitzt. Das gegenwärtige Hilfsprogramm wird Dienstagnacht auslaufen, nachdem Athen das Angebot für eine Einigung im Schuldenstreit abgelehnt und überraschend ein Referendum mit negativer Abstimmungsempfehlung für den 5. Juli angekündigt hat.

Ebenfalls am 30. Juni wird ein Milliardenkredit an den Internationalen Währungsfonds (IWF) fällig. Banken und Athener Börse bleiben die ganze Woche geschlossen, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) am Sonntag entschieden hat, den Notkreditrahmen für griechische Banken nicht weiter zu erhöhen. Tsipras kündigte Kapitalverkehrskontrollen an. Eine Staatspleite und der Austritt Griechenlands aus der Eurozone dürften kaum noch zu verhindern sein.

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni von 103,8 Punkten auf 103,5 Zähler eingetrübt. Analysten hatten im Konsens mit einem unveränderten Wert gerechnet.

GBP/USD fiel vom Freitagsschluss bei 1,5740 bis 1,5662 im Tief zurück und erholte sich parallel zu EUR/USD daraufhin bis bislang 1,5745 im Hoch. Die zu Wochenbeginn aus Großbritannien gemeldeten Kreditdaten sind schwächer als erwartet ausgefallen. So sind die Verbraucherkredite im Mai lediglich um 1,001 Milliarden Pfund gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem deutlicheren Zuwachs um 1,100 Milliarden Pfund gerechnet, nach einem Zuwachs um 1,176 Milliarden Pfund im April. Die Hypothekenkredite legten im selben Zeitraum wie erwartet um 2,1 Milliarden Pfund zu, nach 1,7 Milliarden Pfund im April. Die Zahl der Hypothekengenehmigungen sank im Berichtszeitraum überraschend auf 64.430. Analysten hatten im Schnitt hingegen mit Anstieg auf 68.700 gerechnet, nach 67.580 im April.

USD/JPY ist vom Freitagsschluss bei 123,83 bis bislang zutiefst 122,11 zurückgefallen. Die über Nacht aus Japan gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. Während Daten aus der Industrie weiterhin Anlass zur Sorge geben, zeigen sich die Japaner überraschend konsumfreudig. So ist die Industrieproduktion in Japan im Mai vorläufigen Daten zufolge um 2,2 Prozent im Monatsvergleich gefallen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 1,2 Prozent im April. Die Einzelhandelsumsätze kletterten im Mai im Jahresvergleich um 3,0 Prozent. Erwartet worden war hier im Konsens ein Zuwachs um 2,1 Prozent, nach plus 4,9 Prozent im April.

USD/CHF hat vom Freitagsschluss bei 0,9337 bislang bis 0,9428 im Hoch zugelegt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat SNB-Chef Thomas Jordan zufolge in der Nacht auf dem Devisenmarkt gegen die Franken-Stärke interveniert. Dazu, ob die SNB in Kürze erneut auf dem Devisenmarkt intervenieren will, äußerte sich Jordan nicht. EUR/CHF stürzte vom Freitagsschluss bei 1,0405 bis 1,0311 zurück, bevor sich das Cross bis 1,0441 erholte.

USD/NOK ist fester in die neue Handelswoche gestartet und notierte bislang bei 7,9377 im Hoch. Die am Montagmorgen gemeldeten norwegischen Einzelhandelsumsätze sind schwach ausgefallen. Diese sind im Mai um 3,4 Prozent im Monatsvergleich gefallen, nach einem Anstieg um 2,0 Prozent im April. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 1,7 Prozent, nach minus 1,9 Prozent im Vormonat.

Der US-Wirtschaftskalender am Nachmittag ist nur spärlich bestückt. Auf dem Programm stehen um 16:00 Uhr MESZ lediglich die so genannten schwebenden Hausverkäufe im Mai. Analysten erwarten im Konsens einen Anstieg um 1,3 Prozent im Monatsvergleich, nach zuvor plus 3,4 Prozent.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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