Fundamentale Nachricht
12:10 Uhr, 18.06.2015

FX-Mittagsbericht: Dollar weiter auf Talfahrt

Der US-Dollar weitet am Donnerstag seine Verluste auf breiter Basis infolge des dovischer als erwartet ausgefallenen Statements der Federal Reserve Bank aus.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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EUR/USD erreichte bei bislang 1,1420 im Hoch ein Dreiwochenhoch. Die Federal Reserve Bank (Fed) hat gestern ihren Leitzins weiter auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent belassen. Zudem deutet sich weiterhin an, dass die Fed noch im laufenden Jahr zum ersten Mal seit der Finanzkrise den Leitzins wieder anheben wird. Insgesamt 15 der 17 FOMC-Mitglieder halten weiter den ersten Zinsschritt im laufenden Jahr für angemessen (zwei erst 2016).

Der Zinsanstieg könnte im weiteren Zyklusverlauf insgesamt jedoch etwas geringer ausfallen als bislang angenommen. So wird der Leitzins im Schnitt (Median) Ende 2015 weiterhin bei 0,625 Prozent, Ende 2016 jedoch nur noch bei 1,625 Prozent (zuvor 1,875 Prozent) gesehen. Für 2017 wurde die Schätzung von 3,125 Prozent auf 2,875 Prozent zurückgenommen.

GBP/USD kletterte bislang bis 1,5929 in der Spitze – ein frisches 2015er-Hoch. Dabei profitiert das Pfund auch von den überraschend positiv ausgefallenen britischen Einzelhandelsumsätzen. Wie die britische Statistikbehörde am Donnerstag bekannt gab, konnten die Einnahmen der Einzelhändler im Königreich im Mai entgegen den Erwartungen um 0,2 Prozent im Monatsvergleich zulegen. Analysten hatten auf dieser Basis im Konsens hingegen mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet, nach einem deutlichen Anstieg um 0,8 Prozent im Vormonat April.

USD/CHF setzt seine gestrige Talfahrt fort und notierte bislang bei 0,9152 im Tief – ein Vierwochentief. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert bei minus 1,25 Prozent bis minus 0,25 Prozent belassen. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin minus 0,75 Prozent. Der Franken sei deutlich überbewertet und man werde bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv werden, heißt es in dem Begleitstatement.

USD/NOK erholt sich nach der Zinssenkung der norwegischen Notenbank am Donnerstagvormittag deutlich von seinem zuvor bei 7,5910 erreichten Vierwochentief. In der Spitze erreichte das Währungspaar bislang 7,7417.Die Norges Bank hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet von 1,25 Prozent auf 1,00 Prozent gesenkt und eine weitere Zinssenkung im Herbst nicht ausgeschlossen.

Der „Kiwi“ präsentiert sich ebenfalls schwach. NZD/USD notierte im Tief auf einem knappen Fünfjahrestief bei 0,6880. Das über Nacht veröffentlichte neuseeländische Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal um lediglich 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet, nach plus 0,7 Prozent im vierten Quartal.

Der US-Wirtschaftskalender am Donnerstagnachmittag ist prall gefüllt. Den Auftakt machen um 14:30 Uhr MESZ die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 13. Mai. Analysten erwarten im Konsens einen leichten Rückgang von 279.000 in der Vorwoche auf aktuell 278.000. Gleichzeitig steht mit den Verbraucherpreise im Mai auch das erste Highlight des Tages an (erwartet plus 0,5 Prozent im Monatsvergleich, nach plus 0,1 Prozent). Das zweite Highlight folgt um 16:00 Uhr MESZ mit dem Philadelphia-Fed-Index für Juni (Konsens 8,1 Punkte, nach 6,7 Zählern).

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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