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12:28 Uhr, 25.02.2020

Für Platin gibt es nicht viel zu holen, oder etwa doch?

2020 soll der Platinmarkt laut Johnson Matthey wieder in einen Angebotsüberschuss drehen, es sei denn, die Investmentnachfrage bleibt in der Nähe ihres Vorjahreswertes. Insofern hätte der Platinpreis in diesem Jahr wenig Potenzial nach oben.

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  • Platin
    ISIN: XC0009665545Kopiert
    Kursstand: 961,10 $/oz. (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Für Platin ist die Marke von 1.000 US-Dollar/Unze eine bedeutende. Seit Längerem pendelt die Notiz knapp unterhalb der runden Schwelle, bis es schließlich im Februar zu einem Ausbruch darüber kam. Doch der Anstieg währte nur einen Wimpernschlag. Bereits am darauffolgenden Handelstag wurde das runde Kursniveau wieder deutlich unterschritten. Nicht nur besagte Marke, sondern der komplette Anstieg von 965 bis 1.013 US-Dollar/Unze wurde wieder abverkauft.

Laut Johnson Matthey hat der globale Platinmarkt im letzten Jahr ein Angebotsdefizit in Höhe von gut 200.000 Unzen verzeichnet. Das Defizit kommt hauptsächlich durch eine rekordhohe Investmentnachfrage zustande, die Johnson Matthey auf 1,1 Mio. Unzen taxiert. Alle anderen Nachfragesektoren - Autoindustrie, industrielle Anwendungen ex Autos, Schmuck - zeigten sich rückläufig. 2020 soll der Platinmarkt laut Johnson Matthey wieder in einen Angebotsüberschuss drehen, es sei denn, die Investmentnachfrage bleibt in der Nähe ihres Vorjahreswertes. Insofern hätte der Platinpreis in diesem Jahr wenig Potenzial nach oben. Die Preisspanne soll sich laut dem Edelmetallhändler Heraeus zwischen 800 und 1.050 US-Dollar/Unze bewegen.

Allerdings gibt es eine Hintertür: Platin könnte attraktiver werden, um das immer teurer werdende Palladium in der Anwendung in Autokatalysatoren abzulösen. Platin kommt vor allem in Dieselfahrzeugen zum Einsatz, nun könnte die Substitution in Benzinern in großem Still anlaufen, da der Palladiumpreis einfach zu abgehoben ist und sich eine Umstellung für die Autoindustrie daher rechnen könnte. Eine Änderung der Zusammensetzung von Katalysatoren dauert aber, auf kurz- und mittelfristige Sicht dürfte sich an der Platin-Nachfragesituation wohl wenig ändern.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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