Kommentar
07:19 Uhr, 14.10.2017

Für immer Hausse: Alles steigt!

Ein neuer Tag, ein neues Allzeithoch. Das gilt für Bitcoin ebenso wie für den Aktienmarkt und die Verbraucherstimmung. Das ist einfach nur Wahnsinn.

Mir ist das alles einfach nur noch suspekt. Das bedeutet nicht, dass ich von diesem Bull-Run nicht profitiere. Mein Depot ist voll von Aktien, die auch von diesem Markt profitieren. Ein guter Teil der Aktien ist bis zu einem gewissen Grad unabhängig vom Gesamtmarkt. Die eine oder andere Technologiewette hat wenig mit dem S&P 500, Dow Jones oder Dax zu tun.

Ein anderer Teil profitiert, doch wie lange kann diese Party noch weitergehen. Täglich neue Hochs bei Aktien sind das eine, der überbordende Optimismus durch viele Anlageklassen das andere. Nun sind auch die Konsumenten wieder in Bestlaune.

Das US-Verbrauchervertrauen erreicht den höchsten Stand seit 2004. Den höheren Wert von damals kann man allerdings fast als Ausrutscher abtun. Der Index sprang von 92 auf 103 Punkte nach oben, um dann im Folgemonat wieder auf 94 Punkte zu sinken. Derzeit steht der Index der Universität Michigan bei 101,1 Punkten.

Besser war die Stimmung nur zur Jahrhundertwende. Das endete weder für die Wirtschaft noch den Aktienmarkt gut. Auch sonst geht in diesen Tagen alles durch die Decke. Zu erkennen ist das nicht zuletzt am Bitcoinkurs. Innerhalb von 24 Stunden gewann die Währung über 1.000 Dollar.

Das bedeutet nicht, dass die Kurse – sei es bei Kryptowährungen oder Aktien – morgen kollabieren. Für mich wird jedoch immer klarer, dass wir uns im letzten Stadium des Bullenmarktes befinden. Optimismus greift um sich und die Aufwärtsbewegung legt noch einmal einen Zahn zu. Das ist ein Klassiker für die letzte Phase eines Bullenmarktes. Das war weder im Jahr 2000 noch 2007/08 anders.

Zu allem Überfluss bewegt sich die Inflation gerade Stück für Stück nach oben. Das gibt der US-Notenbank Rückenwind für Zinserhöhungen. Höhere Inflation und höhere Zinsen waren noch die Freunde vom Aktienmarkt. Die Gemengelage ist mittelfristig hochexplosiv.

Clemens Schmale

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16 Kommentare

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  • Mars2010
    Mars2010

    Dem Chart des US-Verbrachervertrauens kann man entnehmen, das der Verbrauchervertrauen eine SKS Umkehrformation ausbildet.Die rechte Schulter ist komplett und damit der Gipfel bei den Aktienindizes schon erreicht.Es muss sofort bergab gehen.

    08:41 Uhr, 21.10.2017
  • Bruti76
    Bruti76

    Die meisten Profis werden sich hier wohl jetzt raushalten. Jetzt sind wohl nur noch Taxifahrer etc. zu 100% investiert...

    06:19 Uhr, 21.10.2017
  • frischfisch
    frischfisch

    vorletzter satz, das Wort "nie" vergessen - nehme ich a

    05:40 Uhr, 21.10.2017
  • ncxx
    ncxx

    Sind die Werte wirklich so hoch, wenn man die Krise 2008 bedenkt? Vielleicht waren sie dort nur vergleichsweise außergewöhnlich niedrig. Und man kann durchaus erkennen, dass es oft einen externen Anlass für eine Trendwende gab. Aber wenn es diesen nun einfach nicht mehr gibt? Man könnte es positiv sehen und behaupten, dass es durchaus begrüßenswert ist, dass es die letzte Zeit keine größeren Krisen mehr gab. Und hat Yellen nicht selbst gesagt, dass wir zu unseren Lebzeiten keinen Crash mehr wie einstmals erleben? Vielleicht hatte sie ja recht..

    13:39 Uhr, 14.10.2017
  • CKT7985
    CKT7985

    Die Analysen von Hr. Schmale sind wirklich hervorragend. Fundiert, in Teilen messerscharf analysiert und aufbereitet. Das ändert jedoch nichts daran, dass er mit seiner Meinung sehr einseitig ausgerichtet ist, sprich bärisch und pessimistisch. Er vermischt subjektive Einschätzungen mit objektiven Daten. Mittlerweile geht das soweit, dass Phantasiecharts und Phantasievergleiche mit den Crashs 2000/2008 bzgl. der Volatilität als Crashauslöser fungieren sollen. Das ist wirklich lächerlich und unseriös.

    Dass sich die Hausse irgendwann ihrem Ende nähert, ist jedem klar. Das kann Ende 2017 der Fall sein aber auch 2020 oder 2025...Keiner weiß es. Die globalen Konjunkturdaten jedenfalls lassen derzeit keinen Abschwung oder gar einen Crash und eine Rezession als wahrscheinlich erscheinen. Ganz im Gegenteil. Der Aufschwung ist breit angelegt und gewinnt an Dynamik. Gleichzeit wird die Geldpolitik restriktiver wenn auch weiterhin auf versorgendem Niveau.

    Natürlich muss ein Privatanleger im Grunde genommen täglich dazu in der Lage und bereit sein, aus dem Markt auszusteigen ebenso wie du kaufen. Überstürzen und panisch den Notausgang nehmen ist jedenfalls die vollkommen falsche Empfehlung und Strategie, schon gar nicht, wenn die Börsen gut laufen. Ein Crash sollte sich in den globalen Konjunkturindikatoren und Unternehmensbilanzen andeuten, wenn ein Rezession Einzug hält, es sei denn es handelt sich um einen exogenen, kaum vorhersehbaren Schock.

    12:36 Uhr, 14.10.2017
    3 Antworten anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Ist aber noch viel zu früh zu shorten, da liegen noch keine Signale für vor. Es dauert Wochen oder Monate, bis sich ein Trendwechsel etabliert. Aber an irgendeinem Tag, der später genau definierbar ist ändert der Geist der Börse seine Richtung. Wie tief vermag noch niemand zu sagen aber eines ganz sicher: Die nächste Krise kommt 100%ig.

    11:09 Uhr, 14.10.2017
  • Merl
    Merl

    Ja, ich glaube auch, dass die Endphase des Bullenmarktes angebrochen ist. Hier entstehen in der Regel die meisten Erträge. Weiter auf der Party tanzen, solange die Musik spielt. Aber immer in der Nähe des Ausgangs.

    DAX 19000 und zurück auf 10800.

    10:50 Uhr, 14.10.2017
  • 2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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