Für den Euro gibt es kein gutes Ende der Griechenland-Verhandlungen
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- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,1235 $ (FOREX)
Die weitere Entwicklung in der griechischen Schuldenkrise ist von enormer Bedeutung für die europäische Gemeinschaftswährung, sowohl kurz- als auch langfristig. Nach Ansicht von DZ-Bank-Analyst Sören Hettler wird es für den Euro – unabhängig vom Ausgang – aber kein wirklich gutes Ende der Verhandlungen geben. Vielmehr stehen für die Gemeinschaftswährung nur noch Szenarien zur Diskussion, die entweder kurzfristig für Turbulenzen sorgen oder längerfristig erhebliche Fallstricke aufweisen, so der Devisenexperte.
Es gebe drei Szenarien:
Ein Austritt Griechenlands aus dem Euroraum dürfte auf kurze Sicht die größten Kursverluste für die Gemeinschaftswährung nach sich ziehen. Und dennoch sollte dieses "Ende mit Schrecken" das (im Vergleich) beste der zur Verfügung stehenden Szenarien darstellen, so Hettler. Wenn von diesem Schritt eine abschreckende Wirkung auf andere, ebenfalls klamme Euro-Staaten ausgeht, könnte der Zusammenhalt der Gemeinschaft und damit die Stabilität des Euro längerfristig gestärkt werden.
Gelänge es Griechenland, trotz der Einstellung des Schuldendienstes gegenüber öffentlichen Gläubigern, Mitglied des Euroraums zu bleiben, wären die kurzfristigen Auswirkungen auf den Wechselkurs der Gemeinschaftswährung weniger dramatisch. Die mittel- bis langfristigen Folgen könnte jedoch umso gravierender sein. Zum einen wären weitere, zähe Verhandlungen notwendig. Zum anderen dürften die Regierungen anderer Länder künftig wenig Anreiz verspüren, in der eigenen Bevölkerung unbeliebte Sparmaßnahmen und Reformen durchzusetzen.
Der derzeit wahrscheinlichste Ausgang der Verhandlungen ist laut Hettler eine erneute Einigung, die zwar die bestehenden Probleme Griechenlands nicht löst, aber erneut Zeit kauft. Kurzzeitig könnte dies dem Euro Auftrieb geben. Eher früher als später würde die Krise jedoch wieder an den aktuellen Punkt zurückkehren, so der DZ-Bank-Analyst. Und dann hieße es wieder: Grexit, Zahlungsausfall oder erneut Zeit kaufen, mit den bekannten Folgen für den Wechselkurs der Gemeinschaftswährung.
Zugunsten einer derzeit hohen Bedeutung der griechischen Tragödie für das Wohl und Wehe der Gemeinschaftswährung spreche auch der Blick auf die Entwicklung des Risikoaufschlags griechischer gegenüber deutschen Staatsanleihen verglichen mit dem Verlauf des handelsgewichteten Euro-Wechselkurses. Die Korrelation erreichte in den letzten Wochen immer wieder ausgeprägt negative Niveaus. Zunehmende Befürchtungen eines Zahlungsausfalls Griechenlands gingen demnach meist mit einer Abwertung der Gemeinschaftswährung auf breiter Front einher, geringere Risikoaufschläge griechischer Wertpapiere gaben dem Euro hingegen Auftrieb.
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