Analyse
09:25 Uhr, 08.03.2023

FUCHS PETROLUB - 21. Dividendenerhöhung in Folge

In einem herausfordernden Umfeld hat sich der weltweit größte unabhängige Produzent von Schmierstofflösungen ordentlich behauptet. Die Aktionäre können sich mal wieder über eine Anhebung der Dividende freuen.

Erwähnte Instrumente

  • Fuchs SE Vz
    ISIN: DE000A3E5D64Kopiert
    Kursstand: 38,820 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Fuchs SE Vz - WKN: A3E5D6 - ISIN: DE000A3E5D64 - Kurs: 38,820 € (XETRA)

Der Konzernumsatz stieg um 19 Prozent auf 3,41 (Vorjahr 2,87) Mrd. EUR und damit stärker als erwartet. Fuchs hatte zuletzt einen Umsatz von 3,30 Mrd. EUR in Aussicht gestellt. Das EBIT lag mit 365 Mio. EUR hingegen nur marginal über dem Vorjahreswert von 363 Mio. EUR, aber noch im Rahmen der Prognose. Nach Steuern verdienten die Mannheimer 260 (VJ 254) Mio. EUR, was einem Ergebnis je Vorzugsaktie von 1,88 (VJ 1,83) Euro entspricht. Damit wurden die Analystenschätzungen erfüllt. Die Ausschüttung soll von 1,03 auf 1,07 Euro pro Vorzugsaktie angehoben werden.

Aufgrund der zum Teil deutlich höheren Preise für Rohstoffe und Energie und der damit einhergehenden höheren Kapitalbindung im Umlaufvermögen reduzierte sich der freie Cashflow auf 59 (VJ 61) Mio. EUR. Die Liquidität ging infolgedessen auf 119 (VJ 146) Mio. EUR zurück. Mit 73 (VJ 76) Prozent lag die Eigenkapitalquote zum Jahresende auf einem nach wie vor sehr auskömmlichen Niveau.

Zuwächse in allen Regionen

Fuchs konnte 2022 in allen Regionen wachsen. In Europa/Mittlerer Osten/Afrika stiegen die Erlöse auf 2,04 (VJ 1,71) Mrd. EUR. Trotz der hohen Kostensteigerungen fiel das EBIT mit 170 (VJ 166) Mio. EUR einen Tick höher aus als 2021.

In der Region Asien-Pazifik belastete die Lockdown-Politik in China. Durch die erfreuliche Entwicklung in Australien, Indien und Südostasien konnte dies zumindest auf der Umsatzseite aber kompensiert werden, so dass der Umsatz in dieser Region auf 929 (VJ 855) Mio. EUR zulegen konnte. Das EBIT blieb mit 113 (VJ 122) Mio. EUR hingegen etwas unter dem Vorjahresniveau.

Das höchste Wachstum war erneut in Nord- und Südamerika zu verzeichnen. Die Umsatzerlöse stiegen dort um 39 Prozent auf 653 (VJ 471) Mio. EUR und das EBIT legte um 28 Prozent auf 77 (VJ 60) Mio. EUR zu. Neben Preissteigerungen wirkten sich auch Wechselkurseffekte positiv aus.

Ein Blick auf die Kundenstruktur zeigt die breite Aufstellung der Fuchs-Kundenstruktur. Mit Firmen aus dem Bereich Service und Handel wurden 2022 27 (VJ 29) Prozent der Umsätze generiert, gefolgt von der Grundstoff-/Energieindustrie mit 19 (VJ 18) Prozent, Herstellern von Fahrzeugkomponenten mit 17 (VJ 14) Prozent und dem Maschinen- und Anlagenbau mit 10 (11) Prozent. Auf Geländefahrzeuge und Transport entfielen 6 (VJ 5) Prozent der Umsätze, auf die verarbeitende Industrie 5 (VJ 5) und auf Sonstige 2 (VJ 2) Prozent.

Auch im laufenden Jahr rechnet das Fuchs-Management mit einer hohen Unsicherheit in Bezug auf die Entwicklung der Rohstoffpreise, was eine genaue Prognose erschwert. Dennoch wird mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich auf rund 3,6 Mrd. EUR gerechnet. Das EBIT wird im Bereich um 390 Mio. EUR erwartet. An der mittelfristigen Prognose bis 2025 ein EBIT von 500 Mio. EUR zu erreichen, hält der Konzern fest.

Fazit: Die Fuchs-Aktionäre können mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2022 im Großen und Ganzen zufrieden sein, ebenso mit der Kursentwicklung der Fuchs-Aktie in den letzten Monaten. Mit knapp 39 Euro erscheint mir die Vorzugsaktie aktuell ausreichend bezahlt, so dass das Papier derzeit eine gute Halteposition ist.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 3,41 3,43 3,53
Ergebnis je Aktie in EUR 1,88 2,05 2,21
KGV 21 19 18
Dividende je Aktie in EUR 1,07 1,11 1,16
Dividendenrendite 2,75 % 2,86 % 2,99 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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