Kommentar
08:12 Uhr, 27.11.2008

„Frisch Ausgepacktes“ mit Teilschutz bei Goldman

Wer derzeit mit Teilschutz in Rohstoffe investieren möchte, weil er möglicherweise denkt, dass sich die meisten Notierungen bereits wieder in einer Übertreibungsphase, diesmal aber nach unten, befinden, steht vor dem großen Problem, dass sich die Mehrzahl der angebotenen Produkte als nicht mehr zeitgemäß erweist, da die Barrieren beispielsweise bei Bonus-Papieren nach den heftigen Kursverlusten in der jüngsten Vergangenheit entweder schon längst nicht mehr existieren oder zumindest so stark zusammengeschmolzen sind, dass eine ausreichende Absicherung nicht mehr gegeben ist.

Ein Dilemma, das Goldman Sachs unlängst mit einer ganzen Serie von „frisch“ aufgelegten Bonus-Cap-Zertifikaten auf diverse Basiswerte zu beseitigen versuchte. Allen 18 Neuprodukten gemeinsam sind zwei Dinge: Eine moderate Laufzeit bis zum 18. Dezember 2009, sowie eine Währungssicherung, die vor ungewollten Abwärtskapriolen des US-Dollars gegenüber dem Euro schützt. Dabei macht es die hohe Volatilität in Verbindung mit dem Einzug eines zusätzlichen Caps in Höhe des Bonusniveaus möglich, selbst auf dieser kurzen Distanz attraktive Maximal-Renditen zu erzielen.

Bei den Underlyings stehen insgesamt sechs verschiedene Werte im Rahmen von jeweils drei unterschiedlichen Papieren bereit, die alle vier Rohstoffsektoren einzeln oder den Gesamtmarkt in Form des S&P GSCI Excess Return abbilden. Dieser breit aufgestellte Index umfasst aktuell 24 Rohstoffe, wobei knapp drei Viertel davon Energieträger darstellen. Als weitere Basiswerte kommen bei den neuen „Goldmännern“ die GSCI Sektorindices für Agrarwirtschaft, Industrie- und Edelmetalle, sowie Energie zum Einsatz, die ebenfalls in der Excess-Return-Variante (ER) neben den Preisänderungen auch die Rollperformance der Rohstoffe berücksichtigen. Ergänzt wird das Ganze durch ein Bonus Cap-Trio auf den NYMEX Light Sweet Crude Oil Future, dem im Übrigen wegen seiner Liquidität meistgehandelten Rohstoffkontrakt der Welt.

So ist der Investor durch die neue Auflageserie bei Goldman Sachs doch relativ frei in seiner Auswahl, ganz egal ob er bei den einzelnen Basiswerten eine spekulative, ausgewogene oder eher defensiv ausgerichtete Strategie verfolgen möchte. Mitnichten, denn wie schnell die erst Anfang November emittierten Produkte von der rauhen Wirklichkeit des Abwärtstrends an den Rohstoffmärkten eingeholt wurden, zeigt sich beispielsweise bei den drei „Neuen“ auf den Öl-Future, bei dem durch die heftigen Kursverluste gegen Ende vergangener Woche unter die 50 US-Dollarmarke bereits ein Papier seine Barriere aufgeben musste. Dies beweist wieder einmal exemplarisch, dass das Schlimmste bei den Commodities vielleicht doch noch nicht ausgestanden ist.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Auch wenn Rohstoffe bereits wieder viel von ihrem einstigen Glanz verloren haben, sollte dies nicht zu einer allzu offensiven Herangehensweise auf dem aktuellen Niveau verleiten, da die Barrieren hier das ganze Laufzeitjahr über „scharf“ sind. Zudem bieten auch die defensiveren Varianten interessante Chance-/Risikoprofile.

Light Sweet Crude Oil Future 40/72 Cap Bonus-Zertifikat

Emittent/WKN:

Goldman Sachs / GS1KCR

Laufzeit:

18.12.2009

Preis: (25.11.2008)

Geld / Brief 61,95 € / 62,6 €

S&P GSCI ER 340/630 Cap Bonus-Zertifikat

Emittent/WKN:

Goldman Sachs / GS1KCY

Laufzeit:

18.12.2009

Preis: (25.11.2008)

Geld / Brief 47,25 € / 47,80 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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