Freitag mit Schockpotenzial!
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Der Januar hatte es wirklich in sich. Viele Börsen weltweit starteten das Jahr so schlecht wie nie. Auf dem Ölmarkt herrschte blanke Panik. EZB-Präsident Draghi konnte mit der Aussicht auf weitere Lockerung im März die Märkte etwas beruhigen. Ebenso kann dies die japanische Notenbank tun. Doch all diese Bemühungen sind wenig wert, wenn am Freitag die US Wachstumszahlen für das vierte Quartal 2015 veröffentlicht werden.
Anleger treibt nicht nur die Angst um China und den Ölpreis um, sondern auch die wirtschaftliche Perspektive der USA. Es schleichen sich Befürchtungen ein, dass sich die US Wirtschaft abkühlen könnte. Was dann? Die Notenbank hat gerade erst die Zinsen erhöht. Selbst wenn sie zurückrudert, kann das die Wirtschaft kaum stützen, denn ob die Zinsen bei 0-0,25 % oder 0,25-0,5 % stehen, ist kaum relevant.
Die Angst, dass sich die US Konjunktur abkühlt und die Notenbank dagegen machtlos ist, stellt die Befürchtungen um China noch in den Schatten. Diese Ängste können am Freitag mit der Veröffentlichung der Daten zerstreut oder befeuert werden. Viele Analysten erwarten eine leichte Abkühlung des Wachstums, doch die Streuung der Schätzungen ist enorm.
Im Mittel schätzen die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen das Wachstum im vierten Quartal auf 1,4 %. Die Schätzungen reichen insgesamt jedoch von 0,1 % bis 3,6 %. Das Conference Board sieht eine Wachstumsrate von 1,1 %. Das Vorhersagemodell der Notenbank von Atlanta zeigt einen Wert von 1 %. Andere Modelle weisen eher auf ein Wachstum von über 1,5 % hin. Mit anderen Worten: es kann im Prinzip alles passieren.
Der Konsens aller Prognosen liegt bei ca. 1 %. Keine einzige Prognose geht von einer Kontraktion aus. Die Streuung nach oben für positive Wachstumswerte ist sehr hoch. Das Überraschungspotenzial bei hohem Wachstum ist bis zu einem gewissen Grad bekannt. Auf der Unterseite wird eine Kontraktion kategorisch ausgeschlossen. Ein solches Szenario gar nicht auf dem Radar zu haben ist problematisch. Der Schock wäre groß.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Ende 2015 und Anfang 2016 geschehen wird, lohnt ein Blick auf die einzelnen Sektoren und welchen Beitrag sie zum Wachstum leisten. Grafik 2 zeigt die Wachstumsbeiträge für die wichtigsten Sektoren der US Wirtschaft. Der ganze Rohstoffsektor (Mining) lieferte zuletzt negative Beiträge. Das sollte sich angesichts der weiter sinkenden Rohstoffpreise fortsetzen.
Die Bauindustrie dürfte nach wie vor das Wachstum stützen. Das milde Wetter Ende des letzten Jahres begünstigt dies. Anfang 2016 sieht das anders aus. Das Wetter hat gedreht und ein Kälteeinbruch wird vermutlich zu einem negativen Wachstumsbeitrag führen. Das produzierende Gewerbe wiederum hat sich trotz Dollaraufwertung gut halten können. Angesichts globaler Unsicherheit und zunehmender Konkurrenz aus China (dank Yuan Abwertung) wird das produzierende Gewerbe kaum sensationelles Wachstum ausweisen. Die Einkaufsmanagerindizes deuten eine Stagnation an. Die gerade veröffentlichten Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter (-5,1 % gegenüber dem Vormonat) deuten sogar auf eine klare Kontraktion hin.
Kurz gesagt: jeder einzelne Sektor hat so seine Probleme und positive Wachstumsbeiträge sind schwer zu finden. Die negativen Beiträge scheinen zu überwiegen. Dazu zählen vor allem das Gewerbe, die Landwirtschaft und der Rohstoffsektor. Die gute Nachricht: die drei Problemsektoren tragen weniger als 15 % zum Bruttoinlandsprodukt bei (Grafik 3).
Es ist ein unwahrscheinliches Szenario. Im Idealfall ist das Wachstum solide und kann die Sorgen der Anleger zerstreuen. Das begünstigt ein baldiges Ende der Korrektur. Eine negative Überraschung wird zu einem neuen Abverkauf führen, der an die Kursverluste zu Jahresbeginn anschließen wird.
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Gewinnmitnahmen in Bonds gibt es offensichtlich nicht mehr, es wird gekauft was die Buxe hergibt. Warum machen wir uns eigentlich die Mühe so etwas wie Rentenmärkte noch zu führen? Die Notenbanken kaufen im Endeffekt alles auf. Ein Bondpreis der noch so etwas reflektiert, wie Risiko und Bonität der Schuldner gibt es eh nicht mehr. Machen wir es doch wie in Japan, der Staat emittiert und bucht es gleich an die BoJ durch. 5y Bobl nochmal fester heute...unfassbar, trotz Negativrendite immer noch fest. Mir fehlen Verständnis und Worte.
Sollten die BIP-Zahlen schwach ausfallen, dürfte dieser ganze Irrsinn völlig aus dem Ruder laufen. Denn dann wird (muss) die Fed in absehbarer Zukunft QE4 in Aussicht stellen.
Dann sollten immer mehr Zeitgenossen erkennen, welche grandiose Luftnummer hier seit Jahren aufgeführt wird.
es bleibt auch abzuwarten, ob die Aktienmärkte wie bislang reflexmäßig auf zinssenkungen mit steigenden Kursen registrieren werden oder ob nun eher Nervosität geschürt wird. Was dann, wenn selbst zinssenkungen ein Absturz der Märkte nicht mehr verhindern kann?
da hat wohl gestern jemand meinen Kommentar gelesen :-)
Es wird doch schon längst mit einer Rezession gerechnet. Jetzt passiert genau das was unabhängige Ökonomen prognostiziert haben. Die Notenbanken haben ihr Pulver längst verschossen. Alle Massnahmen die jetzt noch kommen tragen nicht mehr zu einer Stimulierung dabei, Die europäischen Wachstumsraten müssten bei diesen Rahmenbedingungen, a) niedriger Euro, b) kollabierende Rohstoffe, c) nicht mehr vorhandene Zinsen, durch die Decke denken. Stattdessen vernachlässigbare Ergebnisse. Mal sehen ob die EZB die gesamte deutsche Zinsstrukturkurve unter 0 drücken kann. Die 10j Anleihen sind die nächsten, die durch den Boden fallen. Dann dürfen wir gespannt sein, wann die ersten Pensionskassen und LV die Segel streichen. Wiederanlage? Zinseszinseffekt?
Der Konsens in Bloomberg ist bei 0,8 % - keine Ahnung was sie sich so anschauen, aber die Profis schauen sich genau das an und nichts anderes
Zumal ja die ausgezahlten Dividenden bei den wenigen Kurstreibern durch massive Aktienrueckkaeufe praktisch ein Nullsummenspiel sind , da ja an sich selbst bezahlt wird. Das sollte man bedenken. Klar kann ich super an mich selbst Dividenden zahlen.