Frankreich: Strohfeuer des privaten Konsums, Land unter in der Industrie nach vierter Finanzkrisenwelle
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• Stand seit Ende 1993, als in Frankreich zum letzten Mal eine Rezession zu beobachten war. Tatsächlich gehen wir auch davon aus, dass sich die französische Wirtschaft derzeit wieder in einer Rezession befindet. Das INSEE-Geschäftsklima fiel im Oktober erneut deutlich von 91 auf nun 88 Punkte. Das ist der niedrigste
• allgemeinen Produktionserwartungen, die auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1976 sanken. Doch auch die anderen Komponenten des INSEE-Geschäftsklimas gaben durchweg nach. Getrieben war die Verschlechterung des Frühindikators durch einen noch nie gesehenen Einbruch der
• im September hingegen positiv überraschen: Sie stiegen um 0,6 % mom (+1,5 % yoy). Damit nahmen sie – nach Stagnation im zweiten Vierteljahr – im dritten Quartal um 0,7 % qoq zu. Angesichts der Unsicherheiten rund um die Finanzkrise und bereits steigender Arbeitslosigkeit halten wir diese Entwicklung allerdings nur für ein Strohfeuer. Die privaten Konsumausgaben für Industrieprodukte konnten bei stark gefallenen Öl- und Benzinpreisen
1. Das INSEE-Geschäftsklima(für die Industrie) fiel im Oktober erneut deutlich. Es sank von 91 (revidiert von 92) auf nur noch 88 Punkte (Bloomberg-Median: 89 Punkte; DekaBank: 88 Punkte). Das ist der niedrigste Stand seit Ende 1993, als in Frankreich die letzte Rezession zu beobachten war. Tatsächlich gehen wir auch davon aus, dass sich die französische Wirtschaft derzeit wieder in einer Rezession befindet.
2. Getrieben war der Rückgang des INSEE-Geschäftsklimas im Wesentlichen von einem noch nie gesehenen Einbruch der allgemeinen Produktionserwartungen. Dieser relativ stark von äußeren Faktoren abhängige Indikator brach von -42 auf -66 Punkte ein. Das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Umfrage im Jahre 1976. Die Hauptursache dürfte die heftige vierte Welle der Finanzkrise gewesen sein. Doch auch die anderen Komponenten des INSEE-Geschäftsklimas legten den Rückwärtsgang ein: Neben den allgemeinen Produktionserwartungen sanken auch die eigenen Produktionsperspektiven, die der bessere Indikator für die Industrieproduktion sind, sehr deutlich (von -11 auf -19 Punkten). Auch die Beurteilung des Auftragsbestands sackte weiter ab, wobei sich die Einschätzung der Auslandsorders sogar leicht verbessern konnte (s. Schaubild oben rechts). Für die Industrieproduktion der nächsten Monate bedeutet das insgesamt weitere kräftige Rückgänge.
3. Die Schwäche der französischen Industrie kommt vor allem aus der Automobilbranche. Hier wurde ja auch bereits von (geplanten) Produktionsstopps in größerem Umfang berichtet. Und hier haben sich dann auch die eigenen Produktionsperspektiven am stärksten eingetrübt. Dieser Branche folgend, ächzen zudem die Hersteller von Vorleistungsgütern. Relativ am besten sieht es noch bei den Konsumgüterproduzenten aus.
4. Dass es beim privaten Verbrauch in Frankreich noch relativ gut aussieht, bestätigte heute Morgen auch eine weitere Datenveröffentlichung: Die privaten Konsumausgaben für Industrieprodukte konnten bei stark gefallenen Öl- und Benzinpreisen im September positiv überraschen. Sie stiegen um 0,6 % mom (+1,5 % yoy). Damit nahmen sie – nach Stagnation im zweiten Vierteljahr – im dritten Quartal um 0,7 % qoq zu. Angesichts der Unsicherheiten rund um die Finanzkrise und bereits steigender Arbeitslosigkeit halten wir diese Entwicklung allerdings nur für ein Strohfeuer. Diese Einschätzung sollte das nächste Woche zur Veröffentlichung anstehende Konsumentenvertrauen unterstreichen, für das wir nach der Erholung in den letzten Monaten schon wieder von einer merklichen Eintrübung ausgehen.
5. Das INSEE-Geschäftsklima ist diesen Monat der erste Stimmungsindikator der Unternehmer Eurolands. Es deutet darauf hin, dass auch das ifo Geschäftsklima in der kommenden Woche abermals spürbar nachgeben sollte. Vor allen Dingen der Einbruch der Erwartungskomponenten des INSEEGeschäftsklimas legt nahe, dass sich die ohnehin schon sehr trüben ifo Geschäftserwartungen noch weiter verschlechtern. Dass die sich noch auf relativ hohem Niveau befindliche ifo Geschäftsbeurteilung weiter rückläufig sein sollte, erscheint ohnehin sehr wahrscheinlich.
Quelle: Dekabank - Daria Orlova
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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