Analyse
12:30 Uhr, 06.09.2022

FR. VORWERK – Das Unternehmen wird immer wichtiger

Gemeint ist damit die Schlüsselrolle von Vorwerk für eine funktionierende Energieinfrastruktur in Deutschland zu sorgen.

Erwähnte Instrumente

  • Friedrich Vorwerk Group SE - WKN: A255F1 - ISIN: DE000A255F11 - Kurs: 25,050 € (XETRA)

Bei fast allen wichtigen Projekten im Bereich von Flüssiggas oder dem Ausbau der Infrastruktur für die erneuerbaren Energien ist Vorwerk mit im Boot. Dem Kurs merkt man das allerdings so überhaupt nicht an. Hintergrund ist die Senkung der Margenprognose zu den Halbjahreszahlen. Wie steht es also um die Vorwerk-Aktie?

Blendet der Markt die guten Perspektiven aus?

Der Kurs notiert derzeit in etwa auf dem gleichen Niveau wie zu meinem Artikel von Ende Juni. Mein Fazit damals: Überzeugend sieht die Bodenbildung bislang nicht aus. An dieser Situation hat sich auch nicht viel verändert. Zu den Halbjahreszahlen musste Vorwerk seine Prognosen für den Profit nach unten hin anpassen während die Umsatzprognose bestätigt wurde.

Derweil räumt das Unternehmen groß ab bei den Aufträgen und wurde für zahlreiche Bauprojekte ausgewählt. Die Invasion in die Ukraine und das kürzliche Abschalten von Nordstream 1 sind starke Katalysatoren für Auftragsvergaben an Vorwerk. Dabei ist Vorwerk in den Bereichen Wasserstoff, LNG und Elektrizität überall mit dabei. Das Unternehmen profitiert in der Breite von seiner diversifizierten Aufstellung. Die Wachstumsperspektiven bis ins Jahr 2030 seien außerordentlich positiv.

Der Auftragsbestand ist mit 422 Mio. EUR folgerichtig auf einem Allzeithoch angekommen. Gleichwohl ging im ersten Halbjahr die adjustierte EBIT-Marge von 16,1 Prozent auf 10,2 Prozent zurück, während der Umsatz um 5 Prozent auf 142,8 Mio. EUR zulegen konnte. Sonderkosten für neue Projekte und steigende Rohstoffkosten sowie Personalaufwendungen seien der Grund. Die Bilanz ist dank des Börsengangs weiter sehr solide und das Unternehmen verfügt über Nettofinanzmittel von 17 Mio. EUR. Diese dürften Richtung Jahresende wieder zunehmen, da der Aufbau von Working Capital in der ersten Jahreshälfte für ein Abschmelzen der Kasse sorgt.

Fazit: Die Wachstumsperspektiven für Vorwerk verbessern sich praktisch im Wochentakt. Mit dem Stopp von Nordstream 1 muss in Deutschland immer mehr getan werden, um die Energiesicherheit zu gewährleisten. Vorwerk ist hier einer der Schlüsselspieler. Ob die Bodenbildung bei 25 EUR gelingt, ist derzeit sicherlich noch ungewiss. Bei einer Erholung der Märkte sollte aber auch Vorwerk am Ende mit dabei sein. Fantasie scheint reichlich vorhanden zu sein. Es gilt diese Stärke nun in Profite umzumünzen. Mehr Sonderkonjunktur kann sich das Unternehmen jedenfalls kaum mehr wünschen.

Jahr 2021 2022 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 279,00 320,00 360,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,53 1,40 1,70
Gewinnwachstum -8,50 % 21,43 %
KGV 16 18 15
KUV 1,8 1,6 1,4
PEG neg. 0,7
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Friedrich Vorwerk Group SE
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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