Analyse
16:00 Uhr, 30.11.2023

FORD – Streik kostet Milliarden!

Wochenlang tobte in der nordamerikanischen Automobilindustrie ein Streik, der dazu führte, dass die Autobauer ihre Jahresprognose ausgesetzt haben. Nach der Einigung mit der Gewerkschaft hat nun auch Ford eine neue Prognose veröffentlicht.

Erwähnte Instrumente

  • Ford Motor Co.
    ISIN: US3453708600Kopiert
    Kursstand: 10,590 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Ford Motor Co. - WKN: 502391 - ISIN: US3453708600 - Kurs: 10,590 $ (NYSE)

Bereits gestern hatte Mitbewerber General Motors seine Guidance veröffentlicht und trotz Prognosesenkung eine höhere Dividende und umfangreiche Aktienrückkäufe in Aussicht gestellt, worüber mein Kollege Oliver Baron gestern berichtet hat. Wenig überraschend hat nun auch Ford seine Jahresprognose nach unten angepasst.

Streik belastet mit 1,7 Mrd. USD

Für das bereinigte EBIT wird anstatt eines Anstieges auf 11 bis 12 Mrd. USD jetzt nur noch mit einem Wert zwischen 10,0 und 10,5 Mrd. USD gerechnet. Das entspricht dann in etwa dem Vorjahresniveau von 10,4 Mrd. USD. Die Streikkosten beziffert der US-Autobauer auf rund 1,7 Mrd. USD, wovon 1,6 Mrd. USD auf das vierte Quartal entfallen.

Ford geht davon aus, dass durch den Streik letztlich rund 100.000 Fahrzeuge weniger verkauft werden als ursprünglich geplant. Der freie Cashflow wird jetzt nur noch bei 5,0 bis 5,5 Mrd. USD erwartet anstatt der ursprünglich avisierten 6,5 bis 7,0 Mrd. USD. 2022 belief sich der Mittelzufluss noch auf 9,1 Mrd. USD.

Die Mehrkosten durch den mit der US-Autogewerkschaft UAW geschlossenen neuen Tarifvertrag beziffert Ford auf 8,8 Mrd. USD. Die zusätzlichen Arbeitskosten je produziertem Auto belaufen sich bis 2028 auf rund 900 USD bzw. 60 bis 70 Basispunkte beim bereinigten EBIT.

Auch ohne die Streiks läuft es bei Ford schon seit geraumer Zeit nicht ganz rund. So werden zum Beispiel speziell im Elektrobereich aufgrund des starken Preiswettbewerbs hohe Verluste erwirtschaftet. Über die Zahlen zum dritten Quartal hat mein Kollege Bastian Galuschka an dieser Stelle berichtet.

Fazit: Nach dem Kursrutsch aufgrund der Prognoseaussetzung hat die Ford-Aktie zumindest vorerst nicht weiter an Boden verloren. Fundamental scheint das Papier aktuell zwar günstig bewertet zu sein, allerdings dürften in nächster Zeit zahlreiche Analysten ihre Ergebnisschätzungen deutlich nach unten revidieren, sodass sich die Bewertung dann deutlich schlechter darstellt. Ich würde vorerst einen Bogen um Ford machen.

Jahr

2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 148,98 164,40 177,09
Ergebnis je Aktie in USD 1,88 1,88 1,81
KGV 6 6 6
Dividende je Aktie in USD 0,50 1,25 0,60
Dividendenrendite 4,63 % 11,57 % 5,56 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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