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17:27 Uhr, 29.01.2007

Fondsvolumen auf Rekordniveau

Die deutsche Fondsbranche erfreute sich im Jahr 2006 an hohen Mittelzuflüssen. Wie der BVI Bundesverband Investment und Asset Management am Montag auf seiner Jahres-Pressekonferenz in Frankfurt mitteilte, beliefen sich die Mittelzuflüsse auf 59,6 Milliarden Euro. Mit 48,4 Milliarden Euro entfiel ein Großteil auf das institutionelle Geschäft. Wertpapier-Publikumsfonds verzeichneten ein Mittelaufkommen von 18,6 Milliarden Euro, während Immobilien-Publikumsfonds Abflüsse in Höhe von 7,4 Milliarden Euro hinnehmen mussten.

Durch die hohen Mittelzuflüsse und die freundliche Entwicklung an den Aktienmärkten hat auch das Vermögen der deutschen Fondsbranche deutlich zugenommen. So verwaltete die Investmentbranche zum Jahresende 2006 ein Fondsvolumen von 1,240 Billionen Euro. Es erhöhte sich somit um 80 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr (1,160 Billionen Euro). Vom Gesamtvolumen entfielen 571 Milliarden Euro auf Publikumsfonds (31. Dezember 2005: 545 Milliarden Euro) und 669 Milliarden Euro auf Spezialfonds (31. Dezember 2005: 615 Milliarden Euro).

Aktienfonds haben ihren Vorsprung als volumenstärkste Assetklasse unter den Publikumsfonds weiter ausgebaut. Trotz Netto-Mittelabflüssen stieg das Volumen dieser Fondsgruppe aufgrund der haussierenden Börsen auf 190,5 Milliarden Euro. Auf Rang zwei folgen Rentenfonds mit einem Vermögen von 146,9 Milliarden Euro. Das Vermögen der Geldmarktfonds beträgt 77,1 Milliarden Euro. Offene Immobilienfonds verwalten ein Volumen von 75,5 Milliarden Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen Mischfonds (45,6 Milliarden Euro), wertgesicherte Fonds (17,1 Milliarden Euro) und sonstige Fonds (18,0 Milliarden Euro).

Die Absatzliste des vergangenen Jahres führen Geldmarktfonds mit einem Netto-Mittelzufluss von 10,6 Milliarden Euro an. Ebenfalls stark gefragt waren Mischfonds (plus 4,5 Milliarden Euro) und wertgesicherte Fonds, denen per Saldo 4,4 Milliarden Euro zuflossen. Trotz einer wiederholt ausgesprochen freundlichen Börsenentwicklung überwogen im Jahr 2006 bei Aktienfonds die Rückgaben die Neuanlagen. Unter dem Strich flossen 5,6 Milliarden Euro aus dieser Fondsgruppe ab.

Die Lage bei den Offenen Immobilienfonds hat sich deutlich stabilisiert. Allein im vierten Quartal sammelten Offene Immobilienfonds per Saldo 1,1 Milliarden Euro neue Anlagemittel ein. Die hohen Abflüsse im ersten Quartal belasten jedoch das Gesamtergebnis. Investoren gaben auf Jahressicht unter dem Strich Anteilscheine im Wert von 7,4 Milliarden Euro an die Kapitalanlagegesellschaften zurück.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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