Fondsselektoren trotz Krise mit optimistischen Renditeerwartungen
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Die Lage an den Real- und Finanzmärkten bleibt ernst. Eine klare Mehrheit der Befragten (53 %) sieht die Inflation auch in diesem Jahr auf einem viel zu hohen Niveau. 60 Prozent rechnen mit einer Rezession. Vor allem den Zentralbanken kommt in diesem Umfeld eine wichtige Rolle zu. 52 Prozent sehen in einer falschen Zentralbankpolitik das größte Risiko für die Konjunktur. Weitere zentrale Gefahren ergeben sich aus dem Krieg in der Ukraine (49 %) sowie aus den angespannten Beziehungen zwischen den USA und China (48 %).
Trotz der schwierigen Situation bleiben Fondsselektoren optimistisch, was die Renditeerwartungen für ihre Kundenportfolios angeht. 73 Prozent gaben an, ihre langfristigen, durchschnittlichen Renditeziele von 8,8 Prozent p.a. beibehalten oder sogar erhöhen zu wollen. Mit 10,2 Prozent sind die langfristigen Renditeerwartungen der asiatischen Fondsselektoren besonders hoch. In Lateinamerika fallen sie mit 8,1 Prozent am geringsten aus.
Anpassung der Asset-Allokation
Die veränderten Verhältnisse an den Finanz- und Kapitalmärkten veranlassen die Fondsselektoren zu Anpassungen bei der Zusammensetzung ihrer Portfolios. Deutlich wird dies vor allem im Fixed Income-Bereich. Drei Viertel glauben, dass der zu beobachtende Zinsanstieg zu einem Wiederaufleben traditioneller festverzinslicher Anlagen führen wird. 51 Prozent gaben an, ihre Investments in Staatsanleihen erhöhen zu wollen. Weitere 46 Prozent berichteten, dass sie ihre Allokation in Investment Grade-Unternehmensanleihen ausbauen werden.
Aktien spielen für viele Fondsselektoren weiterhin eine herausgehobene Rolle, zumal 65 Prozent von ihnen der Meinung sind, dass die gegenwärtigen Kurse die Fundamentaldaten mancher Unternehmen nicht richtig widerspiegeln. Sechs von zehn Befragten sind daher optimistisch, in diesem Jahr von den Marktverwerfungen profitieren zu können. Eine große Mehrheit (63 %) gibt dabei Large Caps den Vorzug vor Small Caps. 64 Prozent sind der Auffassung, dass die Aktienmärkte der entwickelten Länder in diesem Jahr vor denen der Emerging Markets liegen werden.
Professionelle Fondsselektoren planen auch den fortgesetzten Einsatz von Alternativen Anlageklassen. Fast sechs von zehn gaben an, dass sie eine höhere Allokation in alternative Anlagen empfehlen. Innerhalb der alternativen Anlagen wollen die Befragten am ehesten ihre Investments in Infrastruktur erhöhen (48 %), gefolgt von Private Equity (43 %), Absolute-Return (32 %) und Private Debt (31 %).
Patrick Sobotta, Head of Distribution DACH & Central Eastern Europe bei Natixis Investment Managers, sagte: “Professionelle Fondsselektoren haben 2022 begonnen, ihre Kundenportfolios anzupassen. Dieser Prozess wird auch in diesem Jahr anhalten, wobei der Blick verstärkt wieder auf die Anlageklasse der Anleihen fallen dürfte. Aber auch das Interesse an alternativen Anlageklassen, die unabhängig von Konjunkturzyklen agieren können, bleibt im Fokus der Profianleger. Gleiches gilt für Aktien, die selektiv einen Mehrwert aufweisen können. Mit anderen Worten: Dieses Jahr wird ein Jahr der taktischen Umschichtungen sein, um den hohen Ertragserwartungen in einem schwierigen Umfeld gerecht zu werden.”
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