Fondsmanager sieht Ölpreis auf längere Zeit hoch
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Graham French, Fondsmanager des M&G Global Basics Fund, glaubt, dass der Ölpreis längere Zeit hoch bleiben wird, sprich auf einem Niveau von etwa 60 Euro pro Barrel, statt wieder auf z.B. 20-30 Euro zu sinken. Diese Einschätzung basiere auf der anhaltend starken Ölnachfrage aus China und weiteren Schwellenländern wie Indien. Zusammen beheimaten diese Länder fast ein Drittel der Weltbevölkerung, und beide sind wegen sehr geringer eigener Ölvorkommen zur Einfuhr gezwungen, so der Experte in einem aktuellen Marktkommentar. Der Ölpreis reagiere hochsensibel auf diese Nachfrage, wohingegen die Unsicherheit im Nahen Osten kaum eine Rolle spiele.
Nickel und Eisenerz ist nach Einschätzung von French momentan der attraktivste Bereich des Rohstoffsektors, weil China weder das eine noch das andere besitze. Hinzu komme, dass sich die Vorkommen nach der Konsolidierung in der Bergbaubranche in den Händen von nur zwei oder drei Firmen befänden, die entsprechend höhere Margen durchsetzen können. Hoch im Kurs stehen bei French außerdem die amerikanischen Kohlelieferanten – China verfüge zwar über große Kohlevorkommen, aber die Qualität sei schlecht und der Transport aus dem Landesinneren zu den Ballungszentren an den Küsten bereite Probleme. Somit bleibe China Nettoimporteur von Kohle aus den USA. Der amerikanische Kohlemarkt wachse ebenfalls, sodass Kohle momentan der Energieträger mit den weltweit höchsten Wachstumsraten sei.
Im Bereich alternative Energien sind die Experten von M&G zu der Erkenntnis gelangt, dass der Markt das Potenzial vieler dieser Energiequellen überbewertet hat. Interessant sei allerdings Zucker, aus dem Methanol gewonnen werden kann. Methanol könne als Treibstoff für Autos verwendet werden, also als Alternative zu Benzin.
Eine Gefahr für das Wirtschaftswachstum in China sieht French angesichts der hohen Ölpreise und der Tatsache, dass China ca. 80 Prozent seines Ölbedarfs importieren muss nicht. "Nein, wir sehen in einem hartnäckig hohen Ölpreis kein bedeutendes Risiko für das Wachstumstempo in China", so der Fondsmanager in einem Marktkommentar. Mit Devisenreserven von rund 200 Milliarden US-Dollar sei die Volksrepublik der größte Kreditgeber der Welt. Wenn es sich die USA mit einem Leistungsbilanzdefizit von über 600 Milliarden US-Dollar leisten können, Öl zu den heutigen Preisen zu importieren, bestehe wenig Grund zu der Sorge, für die Chinesen könnte Öl zu teuer werden. French rechnet noch mindestens bis zum Ende dieses Jahrzehnts mit einer Fortdauer des hohen Wachstumstempos in China.
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