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14:20 Uhr, 25.01.2006

Fondsbranche verwaltet Rekordvolumen

Die deutsche Investmentbranche hat Ende 2005 beim verwalteten Fondsvermögen eine neue Rekordmarke erreicht. Wie der Fondsverband BVI mitteilte, stieg das Volumen der Publikums- und Spezialfonds im Jahresverlauf um 16 Prozent auf 1,163 Billionen Euro (Vj. 1,003 Billionen Euro).

"Diese Entwicklung unterstreicht die Dynamik der Fondsbranche. Mit Zuflüssen von über 80 Milliarden Euro ist 2005 eines der besten Jahre der Investmentbranche", sagt Dr. Markus Rieß, Vorstandssprecher des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. bei der Jahres- Pressekonferenz des Verbands in Frankfurt am Main.

Von den 1,163 Billionen Euro entfallen 545,4 Milliarden Euro auf Publikumsfonds und 617,5 Milliarden Euro auf Spezialfonds. Zudem verwalten die BVI-Mitglieder außerhalb des Fondsgeschäfts weitere 160 Milliarden Euro im Rahmen der Finanzportfolioverwaltung für institutionelle Anleger.

Aktienfonds sind mit einem Vermögen von 179,7 Milliarden Euro die größte Fondsgruppe (31. Dezember 2004: 142,2 Milliarden Euro). Knapp dahinter folgen Rentenfonds. Auf sie entfallen 174,0 Milliarden Euro (31. Dezember 2004: 139,6 Milliarden Euro). Offene Immobilienfonds verbuchen ein Vermögen von 85,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2004: 87,2 Milliarden Euro). Das Volumen der Geldmarktfonds beläuft sich auf 65,8 Milliarden Euro (31. Dezember 2004: 60,0 Milliarden Euro). Auf Mischfonds entfallen 31,0 Milliarden Euro (31. Dezember 2004: 23,5 Milliarden Euro) und auf sonstige Fondsgruppen insgesamt 9,8 Milliarden Euro (31. Dezember 2004: 7,5 Milliarden Euro).

Insgesamt verzeichnete die Branche einen Netto- Mittelzufluss von 81,4 Milliarden Euro. Davon flossen Publikumsfonds im vergangenen Jahr per Saldo 42,0 Milliarden Euro zu. Das ist ein Vielfaches im Vergleich zum Vorjahr (2004: 6,5 Milliarden Euro) - nur die Ausnahmejahre 1999 und 2000 lagen höher. Spezialfonds sammelten neue Anlagemittel in Höhe von 39,4 Milliarden Euro ein und damit mehr als das Doppelte des Vorjahres (2004: 17,7 Milliarden Euro).

Großer Gewinner beim Mittelaufkommen waren Rentenfonds. Ihnen flossen in 2005 per Saldo 30,7 Milliarden Euro zu; dies ist das beste Jahr in ihrer Geschichte. Anleger setzten vor allem auf Fondsgruppen mit Euro- Anleihen (plus 16,4 Milliarden Euro). Geldmarktfonds verzeichneten im Jahresverlauf - produktadäquat - starke Zu- und Abflüsse. Alles in allem sammelten sie 4,9 Milliarden Euro ein.

Aktienfonds flossen 2,7 Milliarden Euro zu. Vor dem Hintergrund weltweit steigender Börsen und einer ausgewogenen Asset-Allokation hält der BVI diesen Betrag für ausbaufähig. Große Hoffnungen setzt die Branche auf langfristige Sparprozesse wie zum Beispiel fondsgebundene Lebensversicherungen, VL-Sparen, Riester- Rente, Zeitwertkonten und Sparpläne, deren Zahl stetig wächst. "Durch regelmäßige Sparformen erwarten wir jährliche Zuflüsse von etwa 8 Milliarden Euro. Davon entfallen rund 5,5 Milliarden Euro auf Aktienfonds", sagt Rieß.

Offene Immobilienfonds verbuchten in 2005 - wie zuletzt im Jahr 2000 - einen Netto-Mittelabfluss. Die Zu- und Abflüsse bei Offenen Immobilienfonds hielten sich in den ersten elf Monaten knapp die Waage; weniger als eine halbe Milliarde Euro flossen in diesem Zeitraum ab. Nach der Fondsschließung des "grundbesitzinvest" im Dezember waren die Anleger verunsichert, denn erstmalig wurde in Deutschland ein Offener Immobilienfonds "eingefroren". Aus den beiden Fonds der DB Real Estate zogen Anleger im Dezember insgesamt gut 1,2 Milliarden Euro, aus den anderen 33 Offenen Immobilienfonds zusammen 1,9 Milliarden Euro ab. Das macht im Ganzen knapp 3,1 Milliarden Euro. Der Abfluss entspricht gut drei Prozent des Fondsvermögens Offener Immobilienfonds bezogen auf das Volumen Ende November 2005 (88,5 Milliarden Euro).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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