FMC könnte von Adipositas-Medikamenten profitieren
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DJ INTERVIEW/FMC könnte von Adipositas-Medikamenten profitieren
Von Adria Calatayud
DOW JONES--Fresenius Medical Care (FMC) könnte letztlich von den stark nachgefragten Adipositas-Medikamenten profitieren. Das sagte Konzernchefin Helen Giza vor dem Hintergrund der Befürchtungen am Markt, dass sich die Verbreitung solcher Medikamente negativ auf den Dialysespezialisten auswirken könnte. "Ich glaube, dieser Effekt ist neutral bis positiv, nicht negativ", sagte die Managerin im Gespräch mit Dow Jones Newswires.
Ozempic und andere Medikamente, die als GLP-1-Medikamente bezeichnet werden, haben in Studien vielversprechend abgeschnitten über die gängigsten Anwendungen für Diabetes und Gewichtsverlust hinaus. Auf der wachsenden Liste für mögliche Indikationen stehen Herz-, Nieren- und Leberkrankheiten. Als das Potenzial ans Licht kam, haben sich die Anleger schnell nach Gewinnern und Verlierern umgeschaut.
Als eine Studie von Novo Nordisk im Oktober 2023 zeigte, dass Ozempic das Voranschreiten einer chronischen Nierenerkrankung verlangsamen könnte, fragten sich Investoren und Analysten, ob Dialyseanbieter wie Fresenius Medical Care und der US-Konkurrent Davita vor einem neuen strukturellen Risiko stehen.
Einige Monate lang hat Giza 90 Prozent ihrer Meetings mit Investoren verbracht, die Fragen über die Bedrohung dieser Medikamente für das Unternehmen hatten, wie sie sagte. Diese Sorgen hätten abgenommen. Sie erwartet nun, dass das Unternehmen sogar ein Gewinner sein kann. "Ich glaube, dass die Patientenpopulation größer sein wird", sagte Giza.
Im Zentrum der Investorendebatte über Auswirkungen von Medikamenten wie Ozempic auf Dialyseanbieter steht die Frage, ob die kardiovaskulären Vorteile für die Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen schwerer wiegen als die spätere Notwendigkeit einer Dialyse.
Fresenius Medical Care meint, dass das Leben vieler seiner Patienten durch kardiovaskuläre Probleme verkürzt wird, bevor sie Dialyse erhalten. Also könnten positive kardiovaskuläre Effekte dieser Medikamente für einen höheren Patientenpool von FMC sorgen. Dennoch sehen viele Analysten GLP-1-Medikamente als Risiko für das Unternehmen an. Sie verweisen darauf, dass es länger dauern könnte, bis die Patienten eine Dialyse benötigen.
Der Markt scheine anzunehmen, dass die GLP-1-Medikamente negativ für das Unternehmen seien, sagte Daniel Babkes, Co-Portfoliomanager bei Pzena Investment Management, mit über 5 Prozent einem der größten FMC-Einzelaktionäre. "Wir sind nicht so sicher, dass das der Fall ist", fügte er hinzu. "Wir glauben, dass die Auswirkungen ausgeglichen sind und sich langfristig als positiv erweisen könnten."
CEO Giza sagte, es werde ein Jahrzehnt dauern, bis sich die Auswirkungen der Medikamente auf den Dialysemarkt zeigen werden.
Die Position des Unternehmens ist zwar, dass die Medikamente einen neutralen Effekt haben werden. Giza hebt aber hervor, dass selbst ein kleiner Anstieg der Zahl der Patienten mit einer chronischen Nierenkrankheit sich in einem hohen Anstieg von Patienten mit Dialysebedarf niederschlägt, auch wenn sie diese erst später brauchen.
"Wir wissen, dass wenn sie länger leben, das bedeutet, dass es auch länger dauern wird, bis sie an die Dialyse kommen", sagte Giza. "Die Zeit wird zeigen, wo sich diese Linien treffen und ob es neutral ist oder besser. Ich glaube nicht, dass es schlechter ist."
Fresenius Medical Care erwartet, dass die Zahl der Patienten in den USA zwischen 2025 und 2035 mindestens im Schnitt um 2 Prozent im Jahr wachsen wird. Dialyseanbieter in den USA haben nach der Pandemie mit sinkenden Patientenzahlen zu kämpfen gehabt. "Es wird einige Zeit brauchen, wir sind aber mit Blick auf die 2 Prozent Anstieg zuversichtlich."
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/mgo/kla
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