Kommentar
11:40 Uhr, 18.02.2008

Flexible Express-Chance auf den Euro STOXX 50

Es ist wieder Montag und Amerikas Börsen haben aufgrund des sogenannten Presidents Day geschlossen. Wer erinnert sich aufgrund dieser Konstellation nicht gleich wieder mit Schrecken an den 21. Januar dieses Jahres, an dem die europäischen Märkte innerhalb nur eines Tages abstürzten, wie seit dem bewussten 11. September 2001 nicht mehr. Freilich wurde für die besondere Schärfe der Kursbewegung im Nachhinein der französische Futures-Trader Jérôme Kerviel von der Société Générale mitverantwortlich gemacht, dessen offene Positionen kurzerhand äußerst verlustreich geschlossen werden mussten. Aber wer weiß schon, auch wenn es der heutige positive Handelsstart nicht unbedingt vermuten lässt, welche negativen Überraschungen dem Anleger speziell aus der Bankenbranche noch ins Haus stehen.

Wer dennoch unbeirrt den Markt nach interessanten Zertifikaten durchforstet, entsinnt sich vielleicht der Flex-Express-Produkte, die erstmals von der HypoVereinsbank aufgelegt wurden. Das Besondere dieser Variante besteht darin, dass gleichzeitig mehrere Tilgungsschwellen existieren, die an den einzelnen Bewertungstagen jeweils unterschiedliche Expressbeträge verbriefen. So muss sich der Investor beispielsweise bei dem vorgestellten Papier auf den Euro STOXX 50 im Idealfall gleich zwei Indexstände merken: Das Ausgangsniveau von 4238,63 Indexpunkten und die 85-Prozentmarke bei 3602,84. Da das europäische Leitbarometer seit Emission bereits etwas über elf Prozent verloren hat, rückt im Moment wohl eher der niedrigere Call-Level bei ursprünglich 85 Prozent ins Blickfeld. Sollte der Index bei einem Stand von 3760,79 Punkten diese noch gut vier Prozent entfernte Marke am 17. Oktober dieses Jahres behaupten können, winken dem Anleger bei einem derzeitigen Kurs des Zertifikats von 93 Euro immerhin 105 Euro incl. der vorzeitigen Rückzahlung, was einer Rendite von immerhin fast 13 Prozent entspricht. Gelingt das erst am zweiten und letzten Stichtag, dem 17. Juni 2009, würde sich der Rückzahlungsbetrag auf 110 Euro und die Rendite auf 18,28 Prozent erhöhen.

Soweit das defensive Szenario. Gelänge dem Euro STOXX 50 aber an einem der beiden Bewertungstage der erneute Sprung auf sein Emissionsniveau, würde diese Kursbewegung stattdessen mit 109 bzw. 118 Euro belohnt werden, was wiederum Renditen von 17,20 bzw. 26,88 Prozent nach sich ziehen würde. Aber selbst bei einem weiteren Abdriften des Marktes um bis zu 26,74 Prozent auf 2755,11 Punkte wäre dem Investor am Ende eine Rückzahlung von 100 Euro bzw. ein Gewinn von immer noch 7,53 Prozent aufgrund des zusätzlichen Puffers sicher. Erst darunter käme es zu tatsächlichen Verlusten.

Der Börse Go Tipp:

Flex-Express-Zertifikate stellen eine weitere Spielart dieser äußerst beliebten Produktspezies dar, wobei sich gerade auch ein späterer Einstieg wie im angesprochenen Fall durchaus lohnen könnte. Allerdings sollte der Anleger hier zumindest von keinen allzu starken Kursrückgängen mehr ausgehen, um noch eine ansprechende Rendite zu erzielen.

Euro STOXX 50 Flex Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV5S6C

Laufzeit:

24.06.2009

Preis: (18.02.2008)

Geld / Brief: 92,10 € / 93,00 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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