Flatex steigt aus dem Einlagensicherungsfonds aus
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Die Entscheidung der EZB, den Einlagenzinssatz auf -0,3% zu senken, hat erste Folgen. Nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" verlässt der Online-Broker Flatex den deutschen Einlagensicherungsfonds. "Wir werden noch dieses Jahr kündigen", sagte Frank Niehage, Vorstandschef der Flatex-Mutter Fintech Group, auf Nachfrage der Tageszeitung. Damit sind die Kundengelder spätestens Ende Januar nur noch im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe von 100.000 Euro geschützt. Bislang bekäme jeder Flatex-Kunde Einlagen bis zu einer Höhe von 3,752 Millionen Euro ersetzt.
"Die Mitgliedschaft kostet nur viel Geld, bringt für 95 Prozent unserer Kunden aber keinen Nutzen", sagte Niehage. Daher habe man sich entschieden, die Flatex-Bank BIW aus dem Sicherungsfonds herauszunehmen. So spare man jährlich rund eine Million Euro für die Mitgliedschaft im Bankenverband.
Diese Ersparnis dürfte aber nicht der einzige Grund für die Entscheidung gewesen sein. Vielleicht versucht Flatex damit, unliebsame Kundengelder loszuwerden. Niehage bestätigte gegenüber der "Welt": Die Einlagen der Flatex-Kunden müssen sehr konservativ angelegt werden, etwa direkt bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Dies führte wegen der Negativzinsen zuletzt zu weiteren Belastungen für die Bank von rund einer Million Euro pro Jahr.
Flatex muss ebenso wie alle anderen Banken im Euroraum einen Strafzins in Höhe von 0,3 Prozent zahlen, wenn sie Geld über Nacht bei der EZB parken will. Gleichwertige Alternativen gibt es nicht, da die Zinsen auch am Interbankenmarkt negativ sind. Wenn die Banken nicht draufzahlen wollen, müssen sie überschüssige Kundengelder also loswerden oder die Negativzinsen an ihre Kunden weitergeben. Vor letzterem schrecken die Institute bislang aber zurück.
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