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09:42 Uhr, 07.12.2016

Flash Crash: Citi-Trader in Panik

Der Flash-Crash im britischen Pfund am 7. Oktober wurde offenbar durch einen in Panik geratenen Trader der Citigroup mit ausgelöst.

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Ein in Panik geratener Trader der Citigroup soll den Flash Crash im Pfund am 7. Oktober deutlich verstärkt haben. Dies ist ein erstes Ergebnis offizieller Untersuchungen des ungewöhnlichen Einbruchs. Der Trader habe in ungewöhnlich fragilen Marktbedingungen im ohnehin dünnen asiatischen Handel mehrfache Verkaufsaufträge platziert, so ein vorläufiges Ergebnis der Untersuchung der Bank of England, wie die "Financial Times" berichtet.

Der Trader der Citigroup in Tokio nutzte laut Bericht einen sogenannten Aggregator, mit dem die Liquidität unterschiedlicher Handelsplätze gebündelt werden kann. Der Trader platzierte mehrfache große Verkaufsaufträge, die durch den Aggregator an unterschiedliche Liquiditätsprovider weitergeleitet wurden.

Während es am Forex-Markt normalerweise für jede Währung sowohl Käufer als auch Verkäufer gibt, lagen zum Zeitpunkt des Flash Crashs am 7. Oktober offenbar keinerlei Kaufaufträge für das Pfund vor. Neben der Citigroup versuchten auch andere Marktteilnehmer Pfund zu verkaufen. Der Citigroup-Trader ignorierte wahrscheinlich die zugrundeliegenden Marktbedingungen und berücksichtigte nicht, welche Auswirkungen seine zusätzlichen Verkaufsversuche auf den Preis haben würden, so die Bank of England laut Bericht.

Nachdem das Pfund Sterling bereits an den vorherigen Handelstagen wegen der Spekulationen um ein Ausscheiden Großbritanniens aus dem Europäischen Binnenmarkt stark unter Druck gestanden hatte, war es in der Nacht zum 7. Oktober zu einem dramatischen Abverkauf innerhalb weniger Minuten gekommen. Zwischen 1.07 Uhr und 1.10 Uhr deutscher Zeit stürzte das Pfund zeitweise um 6,1 Prozent gegenüber dem US-Dollar ab, erholte sich aber anschließend schnell wieder um mehrere Prozent.

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Obwohl der Citigroup-Trader maßgeblich zum Einbruch des Pfunds beitrug, war er offenbar nicht der ursprüngliche Auslöser des Crashs. Zum ursprünglichen Auslöser machte die Bank of England bisher keine genaueren Angaben. Es könnte sich aber um "menschliches Versagen" oder einen "schlecht kalibrierten Ausführungsmechanismus" gehandelt haben, so die Bank of England. Ein Bericht der Financial Times, wonach der französische Präsident Francois Hollande beim bevorstehenden Brexit eine harte Verhandlungsposition gegenüber Großbritannien einnehmen wolle, war nach Einschätzung der Bank of England nicht der ursprüngliche Auslöser für den Sell-Off.

Ein offizieller Untersuchungsbericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) zum Flash Crash im Pfund soll im Januar veröffentlicht werden. In diesen Bericht sollen auch die Untersuchungsergebnisse der Bank of England einfließen.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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