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15:33 Uhr, 15.10.2015

Fitch: Von China gehen erhebliche Gefahren für die Weltwirtschaft aus

Nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch geht das größte Risiko für die Weltwirtschaft derzeit von China aus.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Experten der Ratingagentur Fitch rechnen nicht mit einem Einbruch der chinesischen Wirtschaft. Jonathan Cornish, Asienexperte bei Fitch, sagte diese Woche vor Investoren in Frankfurt, für dieses Jahr gehe sein Haus von einem Wachstum im Reich der Mitte zwischen 6,5 und 7,0 Prozent und für das kommenden Jahr von 6,0 bis 6,5 Prozent aus. Die schwache Industrieleistung könne teilweise durch den Dienstleistungssektor kompensiert werden, der an Bedeutung zugelegt habe.

Erhebliche Risiken sieht der Fitch-Finanzexperte aber an den Finanzmärkten, ausgehend von einer starken Verschuldung der Unternehmen. Die Bedeutung des jüngsten scharfen Aktieneinbruchs für die Konjunktur dürfe nicht überschätzt werden, sagte Cornish. Der Vermögenseffekt des Aktienkurseinbruchs sei gering gewesen, denn nur einer von 30 Chinesen besitze überhaupt Aktien. Dies zeige sich auch daran, dass der chinesische Konsum nach den Kursstürzen unbeeindruckt zugelegt habe.

Es gebe erhebliche Risiken an den chinesischen Finanzmärkten, die vor allem auf einen hohen Verschuldungsgrad der Unternehmen zurückzuführen seien. Unternehmensinsolvenzen seien zwar bislang selten. „Dies ist aber darauf zurückzuführen, dass eine Reihe von ungesunden Unternehmen durch künstlich billig gehaltene Kredite am Leben gehalten werden.“

Wie es mit der chinesischen Wirtschaft künftig weiter geht, hänge wesentlich davon ab, welche Reformschritte die politische Führung einleiten werde, so Cornish weiter. Die Regierung in Peking strebt in diesem Jahr ein Wachstum von „rund sieben Prozent“ an. Das wäre so wenig wie seit 25 Jahren nicht mehr. Das Jahresziel gerät nach Einschätzung vieler Experten aber weiter in Gefahr, da Außenhandel, Industrieproduktion und Anlageinvestitionen im dritten Quartal nicht schnell genug zulegten. Die offiziellen Wachstumszahlen für das dritte Quartal legt das Statistikamt am kommen den Montag vor. Im vergangenen Jahr war China noch um 7,4 Prozent gewachsen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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