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08:27 Uhr, 20.11.2017

Finanzunternehmen bleiben attraktiv

Finanzwerte in den USA profitieren nach Einschätzung von Fidelity-Fondsmanager Sotiris Boutsis von der Deregulierung.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.993,73 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) – Die USA könnten im Finanzbereich vor einer Deregulierung und Lockerung des bestehenden Regulierungsrahmens stehen. So scheint das US-Finanzministerium bestehende Bestimmungen wie beispielsweise die Volcker-Regel weniger streng auslegen zu wollen. US-Banken könnte das zu besserer Kapitalausstattung und verbesserten Aufwands-Ertragsquoten verhelfen, wie Sotiris Boutsis, Manager des 1,2 Milliarden Euro schweren Fidelity Global Financial Services Fund, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Auch die Versicherer in den USA schienen wieder interessante Investments – insbesondere die Kfz-Versicherer. Denn nach längerer Verluststrecke stiegen hier inzwischen wieder die Prämien aufgrund von einer erhöhten Anzahl von Schadensfällen. Zudem hätten die letzten Hurrikans dramatische Verwüstungen angerichtet und damit den Ausblick für die Rückversichererungsprämien aufgehellt. Seit Jahresbeginn summierten sich die Katastrophenschäden auf rund 100 Milliarden US-Dollar und überstiegen damit die Prämieneinnahmen der Versicherer. Das werde vermutlich zu einer gewissen Marktbereinigung und höheren Rückversicherungsprämien führen, heißt es weiter.

„In Europa bieten sich attraktive Anlagechancen durch die unterschiedlich hohen Renditeniveaus dies- und jenseits des Atlantiks. Das dürfte die Inflationserwartungen wieder anfachen, während die Europäische Zentralbank (EZB) zugleich die geldpolitischen Zügel etwas strafft. Für europäische Renditetitel stimmt das zuversichtlich. Mehr Transparenz in Sachen Basel IV könnte die Stimmung zusätzlich heben. Beim Basel-Regelwerk lässt der Eifer der Politiker spürbar nach, denen es schwerfällt sicherzustellen, dass Banken trotz Negativzinsen und strenger Regulierung weiter Kredite vergeben. Südeuropäische Geldhäuser werden daher von steigenden Zinsen und von positiven Entwicklungen im Management profitieren, die in den aktuellen Kursen noch nicht eingepreist sind“, so Boutsis.

Bei britischen Aktien seien Unsicherheiten durch den Brexit allgegenwärtig, aber in den Kursen weitgehend berücksichtigt. Etliche Banken hätten sich ihrer Altlasten nahezu entledigt und den Spielraum zur weiteren Optimierung ihrer Kapital- und Finanzierungsstruktur noch nicht gänzlich ausgeschöpft. Aus der Versicherungsbranche stächen Wachstumsunternehmen aus den Spezial- und Cyber-Versicherungssparten heraus, heißt es weiter.

„Von der Öffnung des chinesischen Versicherungsmarktes profitieren nicht nur ausländische Anbieter, sondern auch Konzerne aus der Region. Insgesamt ist den Regierungen in Asien sehr daran gelegen, die Versicherungslücke in ihren Ländern zu schließen. Überdies verspüren etliche Länder Auftrieb durch eine stärkere Konjunkturdynamik. Ein gutes Beispiel ist Thailand: Mit seinem hohen Leistungsbilanzüberschuss ist es dem Land gelungen, die Wirtschaft zu stabilisieren. Geplante zusätzliche Infrastrukturausgaben sollten den Konjunkturmotor weiter ankurbeln. Auch Banken aus Korea bleiben interessant. Einige Kreditinstitute haben ihre Bilanz saniert und bei den Margen noch Luft nach oben angesichts möglicher Änderungen im Produkt-Mix und zu erwartender Zinserhöhungen. Interessant sind auch koreanische Versicherungen. Bis vor kurzem waren sie gezwungen, die Prämien für bestimmte Leistungen stabil zu halten. Nun aber dürfen sie die Preise anheben, während die Regierung zugleich Maßnahmen ergreift, um ihnen bei der Finanzierung einer höheren Versicherungsdeckung zu helfen“, so Boutsis.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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