Finanzkrise im Überblick: Griechenland will ohne weitere Geldspritzen auskommen!
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Wochenende, 21./22. Dezember:
Moody's sieht kein Potenzial für eine Hochstufung der Bonität Frankreichs. Die langfristigen Aussichten für Frankreichs Wirtschaft litten unter einem allmählichen, aber fortlaufenden Verlust von Wettbewerbsfähigkeit und der geringen Flexibilität am Arbeitsmarkt, so die Ratingagentur.
Montag, 23. Dezember:
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat das Europäische Parlament aufgefordert, die Einigung über die Bankenunion nicht zu blockieren. „Ich bin mit dem, was wir bei der Bankenunion erreicht haben, sehr zufrieden“, sagte Schäuble der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Weihnachtsfeiertage, 24. bis 26. Dezember:
Niedriges Zinsniveau erspart dem Bund Milliardenausgaben. Der Bund muss in den kommenden drei Jahren 20,1 Milliarden Euro weniger Zinsen zahlen als ursprünglich erwartet, wie die "Bild-Zeitung" berichtet.
Die Bundesbank hat 2013 rund 37 Tonnen Gold im Wert von 1,1 Milliarden Euro aus ihren Beständen in New York und Paris nach Frankfurt verlagert. "Wir verlagern Gold nicht nach Deutschland, weil wir Zweifel haben, ob es wirklich vorhanden ist. Vielmehr sieht ein neues Lagerstättenkonzept der Zentralbank eine Aufstockung der Bestände in Frankfurt vor", sagte Bundesbank-Chef Weidmann der Bild-Zeitung.
Spanien: Regierung will Einkommenssteuern auf breiter Front senken. "Besonders stark sollen die Erleichterungen bei Geringverdienern ausfallen", so Finanzminister Cristobal Montoro.
Freitag, 27. Dezember:
Am 1. Januar führt Lettland den Euro ein, und Finanzminister Andris Vilks legt die Messlatte hoch: "Wir erwarten, dass alle Euro-Länder ihre Defizite im Griff haben“, sagte er der „Welt“ und ergänzt: „Wir haben in den vergangenen Jahren gespart und reformiert und dabei sehr gelitten, und wenn unsere Bevölkerung sieht, dass andere kriselnde Volkswirtschaften Geld aus Brüssel bekommen, ohne ihr Verhalten zu ändern, wird das für Wut sorgen.“
IfW-Präsident Dennis Snower sieht große Risiken für die Weltkonjunktur. Die Möglichkeit einer weiteren Finanzkrise sei nicht gebannt, weil die Anreize bei den systemrelevanten Finanzinstitutionen nicht geändert worden seien, sagte er der dpa. Wegen der hohen Staatsverschuldung könne das System zusammenbrechen.
Deutschland: Das öffentliche Finanzierungsdefizit ist in den ersten drei Quartalen 2013 um 5,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr auf 28,7 Milliarden Euro gestiegen. Die Einnahmen erhöhten sich um 2,5 Prozent auf 867,7 Milliarden Euro, die Ausgaben um 3,0 Prozent auf 896,4 Milliarden Euro.
Bundesbank-Chef Jens Weidmann warnt vor den negativen Folgen von dauerhaft niedrigen Zinsen. Sie könnten dazu führen, dass die Politik nötige Reformen verschleppe, marode Banken künstlich am Leben gehalten werden und sich Spekulationsblasen bilden, sagte er der "Bild"-Zeitung.
Wochenende, 28./29. Dezember:
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann lehnt einen Schuldenschnitt für Griechenland ab. "Hilfe von außen kann nur Zeit kaufen, aber die unerlässlichen Reformen im Land selbst nicht ersetzen", sagte er der "Bild"-Zeitung.
EZB-Präsident Mario Draghi sieht Gefahr eines Auseinanderbrechens der Währungsunion als weitgehend gebannt. "Die Krise ist noch nicht überwunden, aber es gibt viele ermutigende Zeichen", so Draghi gegenüber dem "Spiegel".
Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon fordert von der EZB eine Zinserhöhung. "Die gesamtwirtschaftliche Situation in Europa ist so stabil, dass jetzt auch die Zinswende eingeleitet werden kann", sagte er der "Bild am Sonntag".
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) muss 2014 mehr Schulden machen als geplant. Die Nettokreditaufnahme des Bundes soll laut "Spiegel" mit rund 8 Milliarden Euro um 2 Milliarden Euro über den Planungen der alten Bundesregierung liegen.
Montag, 30. Dezember:
Von der Trennbanken-Idee ist nicht viel übrig geblieben. Wie die „SZ“ unter Berufung auf einen vorläufigen Entwurf der EU-Kommission berichtet, soll es künftig keine Pflicht zur Abtrennung des risikoreichen Handelsgeschäfts geben. Stattdessen soll die Bankenaufsicht im Einzelfall entscheiden, ob sie die Handelsgeschäfte für so riskant hält, dass sie in eine eigene Einheit ausgelagert werden müssen, oder nicht.
Bundesfinanzminister Schäuble: Wir werden Griechenland nicht hängenlassen, wenn die Reformen durchgeführt werden.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat vor negativen Auswirkungen der lockeren Geldpolitik gewarnt. Die Niedrigzinspolitik bringe Probleme für langfristige Investitionen mit sich, sagte er der "Bild"-Zeitung. "Das kann natürlich nicht ewig so weiter gehen."
Griechenland will 2014 nach dem Auslaufen der Rettungsprogramme ohne neue Geldspritzen auskommen. Auch eine Rückkehr an die Märkte sei möglich, sagte Premierminister Antonis Samars in seiner Neujahresansprache. Inoffiziell wird bislang jedoch mit einem Finanzbedarf von über 10 Milliarden Euro zwischen den Jahren 2015 und 2018 gerechnet.
Silvester/Neujahr:
Lettland ist zum 1. Januar 2014 als 18. Staat dem Euro beigetreten.
Donnerstag, 2. Januar:
IW-Chef Michael Hüther hat den Kurs der EZB verteidigt. "Die ausschließlich deutsche Kritik ist in ihrem Fundamentalismus weder überzeugend noch hilfreich", schrieb er in einem Gastbetrag für die Zeitung "Die Welt".
Die Euro-Krise könnte im neuen Jahr schnell wieder ausbrechen, warnt DIW-Chef Marcel Fratzscher. Dafür müssten nur "kleinere Dinge schief laufen", sagte der der Zeitung "Die Welt".
Die Rendite 10-jähriger italienischer Staatsanleihen ist erstmals seit Mai 2013 wieder unter die Marke von 4 Prozent gesunken.
Nach Einschätzung von DIW-Chef Marcel Fratzscher wird Griechenland 2015 ein drittes Hilfspaket benötigen.
Freitag, 3. Januar:
Die internationalen Finanzmärkte halten den Plan der griechischen Regierung für unrealistisch, auf EU-Hilfen zu verzichten. "Wir glauben nicht, dass Griechenland in diesem Jahr Geld an den Finanzmärkten erhält", sagte Myles Bradshaw, Manager beim weltweit größten Anleiheinvestor Pimco, der Süddeutschen Zeitung.
Die Schuldenlast in den entwickelten Ländern ist auf den höchsten Stand seit 200 Jahren gestiegen. Es seien daher auch in der westlichen Welt einschneidende Maßnahmen nötig, heißt es in einem Dokument des IWF. Konkret spricht der IWF von Schuldenstreichungen, einer höheren Inflation und einer finanziellen Repression, bei der die Sparer einen Verlust erleiden.
Die Rendite für 10-jährige spanische Staatsanleihen ist am Freitag mit 3,912 Prozent auf den tiefsten Stand seit März 2010 gesunken.
Goldman Sachs geht davon aus, dass die EZB den Einlagensatz auf -0,1 Prozent senken wird.
Die finnische Notenbank warnt vor einer Schuldenspirale, wenn die Regierung damit scheitert, die Ausgabenpolitik zu reformieren. Ohne ein Gegensteuern könnte die staatliche Verschuldung bis 2030 auf 110 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen. Im Jahr 2012 lag dieser Wert noch bei 53,6 Prozent.
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