Kommentar
12:27 Uhr, 29.11.2011

Fielmann – Stabilität pur

Was die Deutsche Bank in ihrer Sparte darstellt, ist Fielmann für den Optiker-Bereich: Der Branchenprimus. Dies geht auch eindeutig aus dem Blog „Alphabriefe.de“ hervor. Danach konnte der Absatz bei der Optikerkette von Januar bis September um vier Prozent auf 5 Mio. Sehhilfen gesteigert werden, obwohl der Gesamt-Sektor gleichzeitig einen Verkaufsrückgang von einem Prozent hinnehmen musste. Allein im dritten Quartal gingen 1,7 Mio. Brillen bei Fielmann über die Ladentheke und damit 50.000 mehr als noch zu Jahresfrist. Der Umsatz nahm wie der Vorsteuergewinn um fünf Prozent zu. Da Fielmann-Produkte zu jeder Zeit Konjunktur haben, sollte auch eine etwas schwächere Konsumstimmung das weitere Wachstum kaum bremsen können. Jedenfalls geht man in der Chefetage davon aus. Bei „Alphabriefe.de“ hat man das Geheimnis des Erfolgs bei Fielmann erkannt: Die hohen Stückzahlen, die die niedrigen Preise erst ermöglichen und das Unternehmen den Konkurrenten enteilen lassen. Dass die weitere Expansion auch die Aufstockung der Zahl der von vielen Kunden als besonders freundlich und kompetent empfundenen Mitarbeiter erfordert, ist klar. So sollen in diesem Jahr noch 480 neue Stellen besetzt werden. In dem Blog sieht man die Fielmann-Aktie deshalb als eindeutige Halteposition.

Diese Einschätzung deckt sich auch mit der verschiedener Analysehäuser. So kann Georg Remshagen von der Commerzbank eine solide Entwicklung bei Fielmann auch in schwierigen Zeiten erkennen, wobei die Erwartungen vor allem im deutschen Heimatmarkt zuletzt erfüllt wurden. Dagegen blieben sie in Österreich und der Schweiz etwas zurück. Sein Kursziel lautet: 74 Euro. Martin Possienke von Equinet liegt mit einer Zielmarke von 75 Euro etwas über dieser Einstufung, Wolfgang Vasterling von der NordLB mit 70 Euro leicht darunter. Letzterer verweist in seiner Studie auf die starke Eigenkapitalquote und die geringe Konjunkturabhängigkeit, hebt aber auch die hohe Bewertungsprämie gegenüber anderen Einzelhandelstiteln hervor. Bei der französischen Investmentbank Cheuvreux geht man laut „dpa-AFX“ sogar von einem Kursziel von 78,50 Euro aus und sieht die auch weiterhin auf der „Selected List“ belassene Aktie als gut behauptet an. Noch mehr erwartet man bei der WestLB von dem Wert und bleibt bei der Einschätzung „Add“ mit einem Zielkurs von 85 Euro. Analyst Thomas Effler sieht in der Fielmann-Aktie „eine attraktive Kombination aus Wachstum und defensiven Qualitäten“. Nicht ganz überzeugt zeigte sich dagegen Andreas Inderst von den Q3-Zahlen. Ihn störten die hohen Verwaltungs- und Vertriebskosten, sowie Finanzaufwendungen. Er empfiehlt deshalb auch weiterhin die Aktie mit einem Kursziel von 68 Euro unterzugewichten.

Von Seiten der Charttechniker von „godmode-trader.de“ gibt man ganz aktuell den Bullen bei Fielmann eine Chance. So könnte bei einem Anstieg über die Marke von 70,45 Euro eine mehrtägige Erholung innerhalb einer kurzfristigen Abwärtsbewegung die Folge sein und sogar die 75,40 Euromarke, bei der sich der kurzfristige Abwärtstrend befindet, angepeilt werden. Auf der Unterseite droht ein Rückfall bis in den Bereich von 60,09 Euro.

Wer zum Laufzeitende im Juni 2012 einen Fielmann-Kurs von 73 Euro für realistisch hält, könnte zu einer CLASSIC-Aktienanleihevon MacquarieOppenheim greifen. Sollte das Papier diese Marke bei Fälligkeit nicht behaupten können, erfolgt die Andienung eines entsprechenden Aktienpakets statt der Nominaltilgung. Die Maximal-Rendite beträgt hier immerhin 6,99 Prozent bzw. 12,66 Prozent p.a.

9,50 % p.a. Fielmann CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4GSF

Laufzeit:

22.06.2012

Preis: (28.11.2011)

Geld / Brief: 98,20 % / 98,40 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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