Analyse
12:12 Uhr, 17.04.2019

Fibo-Trade der Woche: SMI

Gerne wird den Schweizern zu Unrecht nachgesagt, sie seien bedächtig, bisweilen behäbig. Wer dieser Tage einen echten Turbo-Schweizer sehen möchte, der die Kritiker Lügen straft, sollte einen Blick auf den Leitindex SMI werfen: Aktuell kratzt er an seinem Allzeithoch und damit an der nächsten großen Weichenstellung.

Erwähnte Instrumente

  • SMI
    ISIN: CH0009980894Kopiert
    Kursstand: 9.595,11 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SMI - WKN: 969000 - ISIN: CH0009980894 - Kurs: 9.595,11 Pkt (Schweizer Börse (SIX))

Das Jahr 2018 war beim SMI von einer heftigen, dreiwelligen Abwärtsbewegung geprägt, die den Index in der Spitze bis 8.138 Punkte einbrechen ließ. Doch zum Jahreswechsel starteten die Käufer eine massive Erholung, die sich mit dem Bruch des zentralen Widerstands bei 9.200 Punkten zu einer Trendwende auswuchs. Das damalige Allzeithoch bei 9.616 Punkten immer fest im Blick, zog der Index in den letzten Wochen weiter nach Norden und überwand die Marke erstmals am 09. April. Aktuell zieht der Kurs wieder an diese Hürde an und könnte aus Fibonacci-Sicht einen weiteren Sprung vollziehen.

Die Key-Facts

  • Der SMI notiert nahe seines frischen Allzeithochs und könnte in den kommenden Tagen bis 9.670 und darüber bereits bis 9.768 Punkte steigen
  • Einzig die theoretisch mögliche Ausbildung eines Terminals würde den Anstieg ausbremsen können
  • Wie Sie dieses Long-Setup mit einem entsprechenden Hebelprodukt umsetzen können, erfahren Sie am Ende des Artikels

Der limitierende Faktor

Die einzige Interpretation des bisherigen Anstiegs bzw. der seitwärts-aufwärts gerichteten Trendphase seit Anfang März, die derzeit bärische Konsequenzen hätte, wäre die Entstehung eines sog. Terminals. Diese NeoWave-Formation des amerikanischen Traders und Charttechnikers Glenn Neely beschreibt einen Kursverlauf am Ende einer Trendphase, der optisch wie ein ansteigendes, oft auch ein symmetrisches Dreieck aussieht. Dabei handelt es sich um eine fünfteilige Bewegung, bei der die Gegenbewegungen mindestens unter das 61,8 %-Retracement der jeweils vorherigen Bewegung führen, sich die Teilbewegungen überschneiden und damit die Entstehung neuer Hochpunkte im Kursverlauf konterkariert werden. Mit der fünften und letzten (Aufwärts-)Bewegung wird das Terminal beendet und geht nahtlos in eine massiven Gegentrend über, der weite Teile des vorherigen Verlaufs korrigiert.

Im Falle des SMI hätte das Terminal bei 9.228 Punkten Anfang März begonnen und wäre jetzt in der fünften Teilstrecke. Ein höheres Hoch wäre normal und das Terminal bis zu Kursen von 9.670 Punkten auch weiterhin theoretisch möglich. Dieses Risiko sollte man unbedingt beachten. Ein rasanter Einbruch weit unter die 9.400 Punkte-Marke wäre die Folge. Aber um es noch einmal zu wiederholen: Es handelt sich hierbei um eine These, die noch längst nicht bestätigt ist.

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Potenzieller Verlauf eines möglichen Terminal beim SMI

Neue Höchststände voraus

Wir behalten das potenzielle Terminal im Hinterkopf, konzentrieren uns aber auf den intakten Aufwärtstrend. Dieser würde erst bei einem Rücksetzer unter 9.504 Punkte (61,8 %-RT des Anstiegs seit 9.442 Punkten, violettes Retracement) abgebremst. In diesem Fall könnte eine Zwischenkorrektur bis 9.442 und 9.421 Punkte einsetzen. Erst darunter wäre der Anstieg nachhaltig gestoppt und mit einer mehrtägigen Seitwärtsphase oberhalb von 9.263 bis 9.276 Punkten zu rechnen.

Bleibt der SMI aber weiter über der 9.504 Punkte-Marke, wäre ein erneuter Angriff auf das neue Rekordhoch bei 9.628 Punkten nur eine Frage der Zeit. Darüber betritt der Index Neuland. Und oberhalb von 9.670 Punkten könnte sich dieser Ausbruch direkt beschleunigen. Hier wäre das erste Widerstands- bzw. Kurszielcluster überschritten und damit der Weg bis 9.726 Punkten (100 %-Projektion des ersten Anstiegs von 8.138 bis 9.027 Punkte) und zum nächsten Projektionsziel bei 9.765 bis 9.768 Punkten frei. Dort sollte man von einer stärkeren Korrektur ausgehen. Oberhalb dieser Zone liegt bei 9.808 Punkten die 100 %-Projektion der Anstiegsphase von 9.363 bis 9.628 Punkten abgetragen an das Tief bei 9.442 Punkten als nächste kurz- bis mittelfristige Zielmarke. Darüber könnte sich die Rally sogar bis 9.855 und 9.891 Punkte ausdehnen.

Umsetzung des Trades

Der Long-Trade kann beispielsweise mit dem WAVE Unlimited DC3GDF der Deutschen Bank umgesetzt werden, der aktuell bei 2,16 EUR notiert und einen Knockout-Level bei 9.368,25 Punkten besitzt. Der Einstiegskurs von 9.630 Punkten im Index entspräche auf Basis des heutigen Tages ca. 2,55 EUR im Zertifikat.

Aufgrund von Basiswertanpassungen durch den Emittenten kann sich dieser Kurs in den kommenden Tagen ändern und sollte vor einem etwaigen Kauf zwingend nochmals überprüft werden. Am einfachsten verwendet man hierfür den Guidants Knock-Out-Rechner mit dem Einstiegskurs, Stop und Take Profit in Sekundenbruchteilen bestimmt werden können.

Der initiale Stop nach einem Anstieg über 9.630 Punkte kann bei 9.500 Punkten bzw. 1,38 EUR im Produkt platziert werden. Der erste Take Profit-Level von 9.765 Punkten entspricht 3,71 EUR im Hebelprodukt. Bei einem Ausbruch über diese Hürde kann der Stop auf 9.690 Punkte bzw. 3,06 EUR im Hebelprodukt angehoben werden. Ein möglicher weiterer Anstieg bis 9.855 Punkte entspräche einem Kurs des Zertifikats von 4,51 EUR.

Grundlagen, Anwendungsbeispiele und weiterführende Informationen zum Thema Fibonacci-Analyse und -Trading erhalten Sie auch in meiner gleichnamigen Artikelserie.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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